Ethereum-Crash: Ging da alles mit rechten Dingen zu?
Ein Flash Crash hat den Preis der Digitalwährung Ethereum im Juni abstürzen lassen. Jetzt untersucht die US-Marktaufsicht den Vorfall.
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Es dauerte nur Bruchteile von Sekunden: Am 21. Juni brach der Kurs der zweitgrößten Digitalwährung Ethereum plötzlich ein - von 319 Dollar auf 10 Cent. Der Kurseinbruch um rund 99,9 Prozent ruft nun die zuständige Commodity Futures Trading Commission CFTC auf den Plan.
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Fatale Kettenreaktion
Der Flash Crash bringt die Trading-Plattform Coinbase, den US-Marktführer, unter Druck. Denn ausgelöst wurde der massive Kursverfall offenbar durch eine 12,5 Millionen Dollar schwere Verkaufsorder. Der darauf folgende Kursrückgang mündete in einer Kettenreaktion: Reihenweise wurden Stop-Loss-Orders anderer Ethereum-Besitzer ausgelöst, die in einem Einbruch der Kryptowährung bis auf zehn Cent mündeten. Zwar erholte sich der Kurs nach wenigen Sekunden bereits wieder und es ging hoch bis auf das Niveau vor dem Einbruch, doch der Schaden war entstanden: Die Positionen vieler Nutzer wurden aufgelöst, während andere User - mit ebenfalls automatisch definierten Kauforders - davon profitierten, denn sie konnten die Digitalwährung quasi zum Schnäppchenpreis erwerben. Dem Vernehmen nach soll ein User davon besonders profitiert haben - er habe sein Kauflimit bei 10 Cent gesetzt, die Order wurde wohl zum entsprechenden Zeitpunkt ausgelöst.
Coinbase muss sich erklären
Die US-Finanzmarktaufsicht untersucht den Vorfall nun und hat Coinbase um Stellungnahme gebeten. Das berichtet "Bloomberg" unter Berufung auf zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen. Dabei liege das Hauptaugenmerk der Untersuchung wohl auf so genannten "Margin Trades". Dabei handelt es sich um Orders, die aufgrund ihrer Hebelwirkung mit überschaubarem Einsatz große Summen bewegen können. Genau dies war beim Ethereum-Flash Crash wohl der Fall: Eine verhältnismäßig große Order hat zahlreiche automatische Kauf- und Verkauforders ausgelöst und damit den Absturz, aber auch die zeitnahe Erholung auslöst.
Coinbase hat die Anfrage der US-Marktaufsicht beantwortet und den Behörden volle Kooperation zugesichert. Man agiere vollständig im Rahmen der regulatorischen Vorgaben, so der Handelsplatz weiter.
Redaktion finanzen.net
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