Bitcoin-Trojaner räumt Wallets leer
Der Bitcoin setzt seine Rekordfahrt fort. Kein Wunder also, dass sich auch Kriminelle zunehmend für die Cyberwährung interessieren. Nun haben die Experten von Kaspersky Lab einen Trojaner entdeckt, der Wallet-Besitzer bestiehlt.
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Erst in den letzten Tagen konnte der Bitcoin-Kurs über die Marke von 7.500 US-Dollar steigen, zwischenzeitlich ging es sogar bis auf 7.600 Dollar nach oben. Doch dies könnte erst der Anfang sein. Einige Experten sagen der Kryptowährung eine wahnsinnige Erfolgsstory voraus: Der Harvard-Akademiker Dennis Porto etwa hat errechnet, dass der Bitcoin-Preis in den nächsten fünf Jahren sogar auf 100.000 US-Dollar klettern könnte. Solche Aussagen machen die virtuelle Währung nicht nur für Nutzer, sondern auch für Kriminelle sehr attraktiv.
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Das bekannte russische Sicherheitssoftware-Unternehmen Kaspersky Lab ruft Bitcoin-Besitzer deshalb zu verstärkter Wachsamkeit auf. So nehme nicht nur die Zahl von Spam-Mails zu Kryptowährungen zu, auch Malware, die Wallet-Guthaben entwendet, sei bereits entdeckt worden.
Schadware ändert Wallet-IDs
Zwar dürften vorsichtige Internet-Nutzer schwerlich auf die Betrugs-Maschen mit Spam-Mails hereinfallen - zum Opfer von Schadprogrammen können aber auch erfahrene Nutzer werden.
So sind die Experten von Kaspersky beispielsweise auf den Trojaner Cryptoshuffler gestoßen, mittels dem Cyberkriminelle bereits Bitcoins im Wert von rund 140.000 US-Dollar abgreifen konnten. Diese Malware ersetzt bei einer Transaktion die Wallet-Adresse des Zahlungsempfängers durch eine andere. Das Geld kommt also nie beim Empfänger an, weil das Opfer sein Geld direkt an die Kriminellen überweist.
Neben Bitcoins hat es Cryptoshuffler auch auf andere Internetwährungen wie Ethereum, Dash oder Monero abgesehen. Hierdurch wurden weitere Tausende von Dollar erbeutet.
Trojaner schürft Monero-Token
Aufgrund der starken Verbreitung der Digitalwährung fallen besonders Bitcoin-Besitzer Cyberkriminellen zum Opfer. Aber auch andere Kryptowährungen sind betroffen. So ist das russische IT-Sicherheitsunternehmen auf einen neuen Trojaner namens Discordia-Miner aufmerksam geworden, der zum Schürfen (Mining) der Cyberwährung Monero eingesetzt wird.
Sogenannte Botnetze sind bei kriminellen Minern ein beliebtes Mittel, um Kryptogeld zu schürfen. Dazu werden viele Tausende Computer unbeteiligter Personen gehackt und zu einem Netzwerk von Zombiecomputern zusammengeschlossen. Mit dieser enormen Rechenleistng lässt sich virtuelles Geld viel effizienter schürfen als mit einem Computer allein. Die Hacker erhalten so die Tokens - die Stromrechnung zahlen die nichtsahnenden Hacking-Opfer.
Trend setzt sich fort
Bei Kaspersky geht man davon aus, dass die Zahl von Cyberangriffen auf Kryptowährungen in Zukunft noch zunehmen wird. Wer in Internetgeld investiert, sollte sich daher Gedanken um die Sicherheit machen. Neben einer aktuellen Sicherheits-Software helfe dabei vor allem der gesunde Menschenverstand.
Redaktion finanzen.net
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