Schweizer Franken

Währung der Woche: Schuldenkrise stärkt Franken

29.11.10 06:00 Uhr

Wie immer, wenn die europäische Schuldenkrise den Investoren Sorgen bereitet, geht es bei der Fluchtwährung Schweizer Franken hoch her.

von Christoph Platt, Euro am Sonntag

Mit einer deutlichen Aufwertung gegenüber dem Euro hat der Schweizer Franken in der vergangenen Woche auf die irische Schuldenkrise reagiert. Ein Franken kostete am Mittwoch 75,3 Cent. Für einen Euro gab es also nur noch 1,328 Franken. Das ist der niedrigste Stand seit knapp zwei Monaten.

Wer­bung
EUR/USD und andere Devisen mit Hebel via CFD handeln (long und short)

Handeln Sie Währungspaare wie EUR/USD mit Hebel bei Plus500 und partizipieren Sie an steigenden wie fallenden Notierungen.

Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.

Trotz dieser Aufwertung ist erkennbar, dass der Schweizer Franken nicht mehr so intensiv auf das Thema Schuldenkrise reagiert wie im Sommer. Der erneute spürbare Anstieg der Risikoaufschläge auf Anleihen hoch verschuldeter Eurostaaten habe die Schweizer Währung nur unterproportional begünstigt, so Devisenexperte Christian Apelt von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Der Zusammenhang zwischen der Wechselkursentwicklung und der allgemeinen Risikoaversion an den Finanzmärkten hat seit September deutlich nachgelassen. „Das Thema Franken als sicherer Hafen ist damit zwar nicht obsolet geworden, aber zumindest weniger dominant“, meint Apelt.


Hier gehts zum aktuellen Heft

Mittelfristig dürfte der Wechselkurs des Schweizer Franken eher von der Renditeentwicklung am Kapitalmarkt beeinflusst werden. Denn in einem Umfeld steigender Zinsen verläuft die Erhöhung bei (in Euro notierenden) Bundesanleihen traditionell kräftiger als bei Schweizer ­Papieren. Schon jetzt bieten zweijährige deutsche Staatsanleihen einen Aufschlag von 0,5 Prozentpunkten gegenüber identischen Schweizer Anleihen. Weil 2011 mit einer Ausweitung dieser Renditeunterschiede zu rechnen ist, dürfte der Franken mittelfristig wieder nachgeben.

Für 2011 prognostiziert die Helaba einen Euro/Franken-Kurs von 1,40 Schweizer Franken. Kurzfristig allerdings rechnen die Devisenexperten der Bank eher mit einer Beruhigung des Rentenmarkts und einem Wechselkurs von 1,35.

Anleger, die vor diesem Hintergrund auf einen schwächeren Franken setzen wollen, sind mit dem Devisen-ETC (ISIN: DE 000 A1D FSB 9) gut beraten. Sollte allerdings die Schuldenkrise in der Eurozone weiter eskalieren, sodass der Fokus der Anleger wieder weg vom Thema Kapitalmarktrendite in Richtung krisensichere Währungen umschwenkt, dürfte der Franken wieder zulegen. In diesen Fall profitiert der Währungs-ETC (ISIN: DE 000 A1D FSA 1) von Kursgewinnen des Franken.