BVR fordert Auslaufen von EZB-Anleihekaufprogramm

29.08.17 14:37 Uhr

   Von Andreas Kißler

   BERLIN (Dow Jones)--Die deutschen Genossenschaftsbanken haben von der Europäischen Zentralbank (EZB) ein schnelles Auslaufen ihres Anleihekaufprogramms gefordert. Die Krisenpolitik der Notenbank passe nicht mehr zur inzwischen guten Wirtschaftslage im Euroraum, schrieb der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) in seinem aktuellen Konjunkturbericht. Daher sollte der EZB-Rat auf seiner nächsten Sitzung am 7. September "die geldpolitische Kehrtwende einleiten und ein zügiges Ende des Anleihekaufprogramms beschließen".

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   Bereits im kommenden Jahr solle auch die Negativzinspolitik beendet werden. "Ein rasches Auslaufen des Anleihekaufprogramms und ein Ende der Negativzinsen 2018 wäre nicht nur geldpolitisch richtig, sondern auch ein willkommenes psychologisches Signal, dass wir die Krisenjahre hinter uns lassen", erklärte BVR-Vorstand Andreas Martin. Ein solcher Beschluss könnte sich auch positiv auf die Investitionsbereitschaft im Euroraum auswirken.

   Die EZB würde mit einer Terminierung der Anleihekäufe nach Überzeugung des BVR auch signalisieren, dass die rechtlich umstrittenen Käufe von Staatsanleihen für sie nur ein Ausnahmeinstrument im Fall beträchtlicher Deflationsrisiken darstellen. "Mit einem raschen Abschied von den Staatsanleihekäufen würde die EZB zeigen, dass sie die Sorgen vor einer Mandatsüberschreitung ernst nimmt", meinte Martin. Aus geldpolitischer Sicht sei die stabile und allmählich steigende Inflation der wichtigste Grund für einen Kurswechsel der EZB.

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   DJG/ank/smh

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   August 29, 2017 08:34 ET (12:34 GMT)

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