DAX baut Gewinne aus

EZB prüft offenbar Kauf von Unternehmensanleihen

21.10.14 14:20 Uhr

EZB prüft offenbar Kauf von Unternehmensanleihen | finanzen.net

Die Europäische Zentralbank (EZB) erwägt offenbar, zur Ankurbelung der Konjunktur nun auch Unternehmensanleihen zu kaufen.

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Gerüchte über entsprechende Pläne haben den DAX am Dienstag deutlich angetrieben. Zeitweise baute der Index seine Gewinne auf bis zu 1,5 Prozent aus - seine Vortagsverluste machte er damit mehr als wett. Auch der EuroSTOXX 50 baute seine Gewinne weiter aus und notierte zeitweise ebenfalls mit rund 1,5 Prozent im Plus. Der Euro sackte derweil deutlich ab.

Als Kurstreiber gelten Gerüchte, wonach die EZB im Kampf gegen die Konjunkturschwäche die Geldpolitik weiter lockern will und nun den Aufkauf von Unternehmensanleihen erwägt. Die offenen Geldschleusen der Notenbanken hatten sich monatelang als Kurstreiber an den Börsen erwiesen, zuletzt waren jedoch Zweifel an der Wirksamkeit der Geldpolitik aufgekommen. Den Berichten zufolge könnte eine Entscheidung der EZB im Dezember erfolgen.

Der EZB-Rat hat im September den Ankauf von Covered Bonds und Kreditverbriefungen beschlossen. Auf eine offizielle Zielgröße konnte sich das Gremium nicht einigen. Bisher ist nur von einem "substanziellen Einfluss" auf die Bilanz der Zentralbank die Rede. EZB-Präsident Mario Draghi hat allerdings die Losung ausgegeben, dass die Bilanz in den nächsten Jahren wieder auf die Größe wachsen sollte, die sie Anfang 2012 hatte.

Um das zu erreichen, steht der EZB nicht nur der Ankauf von Covered Bonds und Kreditverbriefungen offen, sondern auch die Vergabe bis zu vierjähriger Refinanzierungsgeschäfte an Banken. Zusammen genommen müssten diese Instrumente ein Volumen von 700 bis 1.000 Milliarden Euro haben, schätzen Analysten. Und manche von ihnen bezweifeln, dass das zu schaffen ist,

Deshalb machen immer wieder Spekulationen über zusätzliche Maßnahmen die Runde. Eine ist, dass die EZB demnächst Staatsanleihen aufkauft. Das ist im Prinzip naheliegend, denn diese Papiere eignen sich wegen des hohen ausstehenden Volumens, ihrer Liquidität und ihres Einflusses auf das gesamte Zinsumfeld sehr gut.

Allerdings ist der EZB die Staatsfinanzierung mit der Notenpresse verboten. Und ein solcher Effekt ließe sich bei groß angelegten Käufen von Staatsanleihen kaum vermeiden. Zudem müsste die EZB wohl Staatsanleihen nach ihren eigenen Kapitalschlüssel kaufen. Das bedeutet: Ein Drittel der anzukaufenden Staatsanleihen wären Bundesanleihen, deren Zinsen ohnehin sehr niedrig sind.

Am Montag hat die EZB zunächst mit der Umsetzung ihres im September beschlossenen Ankaufprogramms begonnen. Nach Aussagen von Marktteilnehmern kaufte sie Covered Bonds unterschiedlicher Provenienz in Tranchen von rund 25 Millionen Euro. Am nächsten Montag wird sie über das Ausmaß der bisherigen Ankäufe informieren.

Redaktion finanzen.net/dpa-AFX/Dow Jones Newswires

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