Außerhalb des Mandats?

EZB prüft Aufkauf von Problemkrediten aus Südeuropa

08.05.13 08:20 Uhr

Im Kampf gegen die Schuldenkrise prüft die EZB einem Zeitungsbericht zufolge den Aufkauf von faulen Krediten aus südeuropäischen Ländern.

Zahlreiche Notenbanker wollten entsprechende Darlehen aufkaufen, um die Banken in den Krisenländern zu entlasten, berichtet die Zeitung Die Welt unter Berufung auf Notenbankkreise. In den Augen von Kritikern würde die Zentralbank damit jedoch ihr Mandat verletzen und obendrein erhebliche Verlustrisiken eingehen.

   Unternehmen in Krisenländern wie Spanien oder Italien haben erhebliche Schwierigkeiten, Geld von den Banken zu bekommen, was inzwischen als eines der Hauptprobleme der Eurokrise gilt. Nach der Zinssenkung auf das Rekordtief von 0,50 Prozent hatte EZB-Präsident Mario Draghi in der vergangenen Woche eine Initiative angekündigt, um den Markt für Kreditverbriefungen wieder in Schwung zu bringen.

   Anders als bisher bekannt gehe es der EZB nicht nur darum, die Rahmenbedingungen für solche Kreditverbriefungen zu verbessern, schreibt die Zeitung. Im Gouverneursrat werde darüber diskutiert, ob die Zentralbank nicht selbst solche forderungsbesicherten Wertpapiere aufkaufen könnte. Eine Mehrheit im EZB-Rat für einen solchen Vorstoß sei gut möglich, heißt es. Es gebe jedoch auch erbitterte Gegner der Maßnahme.

   Ein EZB-Sprecher wollte sich dazu nach Angaben der Zeitung nicht äußern und verwies auf Draghis öffentliche Äußerungen, wonach die Diskussion noch lange nicht abgeschlossen sei.

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