Commerzbank-Aktie unter Druck: Commerzbank erwartet Verlust im 2. Quartal
Die Commerzbank rechnet im zweiten Quartal wegen hoher Kosten für den Konzernumbau mit roten Zahlen.
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Die Kosten für den Umbau von Deutschlands zweitgrößter Bank fallen geringer aus als befürchtet. Zudem will die Commerzbank die Restrukturierungsrückstellungen für den Stellenabbau im Zuge des Programms "Commerzbank 4.0" voraussichtlich bereits vollständig im zweiten Quartal verbuchen. Sie bezifferte den Aufwand auf 810 Millionen Euro. Bisher hatte die Bank für dieses und kommendes Jahr jeweils 550 Millionen Euro an Restrukturierungsrückstellungen in Aussicht gestellt.
Wegen der hohen Kosten werde im zweiten Quartal unter dem Strich mit roten Zahlen gerechnet. Operativ will die Commerzbank aber einen Gewinn erzielen. Dieser falle aber wegen "verhaltener Märkte" wohl geringer aus als im Vorquartal. Die harte Kernkapitalquote soll zum Ende des zweiten Quartals über 12,5 Prozent liegen. Im Gesamtjahr will die Bank unter dem Strich - trotz der Belastungen - zumindest keinen Verlust ausweisen.
Im Mai hatte die Bank noch in Aussicht gestellt, dass der Gewinn 2017 das Niveau des Vorjahres von 279 Millionen Euro erreichen soll.
Weit fortgeschrittene Verhandlungen mit Arbeitnehmergremien
Die Verhandlungen mit den Arbeitnehmergremien seien "weit fortgeschritten", hieß es weiter. Die Bank ist zuversichtlich, kurzfristig einen Rahmeninteressenausgleich und Rahmensozialplan mit dem Betriebsrat abschließen zu können.
Die Commerzbank hatte die neue Strategie im vergangenen Jahr angekündigt. Sie will sich auf ihre Kerngeschäfte mit Privatkunden und kleineren Unternehmen konzentrieren sowie auf das Segment Firmenkunden. Dafür sollen etwa 9.600 der etwa 45.000 Stellen wegfallen, hieß es damals. In Wachstumsfeldern will die Bank dafür 2.300 neue Stellen schaffen.
Die Bank sei bei der Kundengewinnung weiter auf Wachstumskurs, hieß es am Freitag weiter. Nach 151.000 Netto-Neukunden im deutschen Geschäft mit Privat- und Unternehmerkunden im ersten Quartal 2017 seien bis Ende Mai weitere rund 200.000 Netto-Neukunden gewonnen worden. Darin enthalten seien rund 100.000 Kunden aus der Übernahme von Onvista durch die Tochter Comdirect.
Finale Zahlen für das zweite Quartal will die Bank am 2. August 2017 veröffentlichen.
Kursverluste nach Ankündigung wieder wettgemacht
An der Börse dreht Commerzbank nach der Ankündigung ins Minus. Von ihrem Tagestief von 9,12 Euro erholte sich das Papier aber bald und notierte am frühen Nachmittag nur noch mit Abgaben von 0,2 Prozent bei 9,28 Euro. Der anfängliche Druck dürfte auf Algotrader zurückzuführen sein, die auf die Verlustankündigung im zweiten Quartal reagiert haben, hieß es.
Nach Einschätzung eines Händlers wird das Papier zudem von der Kaufempfehlung der Citigroup gestützt. Nach Einschätzung der Analysten ist die Commerzbank derzeit die am besten aufgestellte Bank in Deutschland. Die Profitabilität der Commerzbank dürfte sich erholen und sich dem langfristigen Durchschnitt von 6 Prozent annähern.
DJG/kla/jhe
FRANKFURT (Dow Jones)
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Bildquellen: Frank Gaertner / Shutterstock.com, Commerzbank AG
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