Studie: Drei von vier Kommunen wollen mehr Geld von ihren Bürgern

13.10.17 10:14 Uhr

STUTTGART (dpa-AFX) - Drei Viertel der größeren Kommunen in Deutschland wollen ihre Einwohner einer Umfrage zufolge stärker zur Kasse bitten. Am häufigsten sind Gebührenerhöhungen für Kitas, Ganztagsschulen und Friedhöfe geplant, wie aus der Analyse des Beratungsunternehmens Ernst & Young (EY) hervorgeht. Außerdem sollen unter anderem Eintrittspreise - zum Beispiel für Schwimmbäder - sowie die Grundsteuer und Parkgebühren erhöht werden. EY hatte 300 der 688 deutschen Kommunen mit mindestens 20 000 Einwohnern nach ihren Plänen für dieses und das kommende Jahr befragt.

Grund für die Erhöhungen ist die Verschuldung - zahlreiche Kommunen bekommen ihre Finanzen nicht so richtig in den Griff. "Der Konjunkturaufschwung kommt längst nicht allen Städten gleichermaßen zugute", sagt Studienautor Bernhard Lorentz. "Viele Kommunen in strukturschwachen Gegenden stehen nach wie vor mit dem Rücken zur Wand." Diese Gemeinden profitierten kaum vom Konjunkturaufschwung, müssten zugleich aber einen erheblichen Ausgabenanstieg verkraften.

Jede vierte Kommune will der Studie zufolge ihre Leistungen einschränken. Am häufigsten geht es hierbei um die Reduzierung von Straßenbeleuchtung sowie die Einschränkung oder die Angebotsaufgabe in der Jugendbetreuung und Seniorenarbeit. Auch die Schließung von Schwimmbädern oder eingeschränkte Öffnungszeiten planen manche Gemeinden./wdw/DP/men