Nach Toys R Us-Insolvenz

Milliardenfusion geplant: Hasbro und Mattel wollen sich zusammentun - Mattel-Aktie hebt ab

13.11.17 22:21 Uhr

Milliardenfusion geplant: Hasbro und Mattel wollen sich zusammentun - Mattel-Aktie hebt ab | finanzen.net

Die angeschlagenen US-Spielzeughersteller Hasbro und Mattel streben eine Fusion an.

Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtet, habe Hasbro bei dem US-Rivalen Mattel wegen eines möglichen Zusammenschlusses vorgesprochen. Von Seiten der Beteiligten gibt es bislang keine offiziellen Stellungnahmen.

Wer­bung

Mehrere Anläufe bereits gescheitert

Bereits 1996 und 2015 hatten die beiden Konzerne eine Fusion ausgelotet, ein Zusammenschluss war aber nie zustandekommen. Ein integrierter Konzern, in dem bekannte Marken wie Monopoly oder My Little Pony (Hasbro) sowie Fisher-Price oder Hot Wheels (Mattel) aufgehen würden, könnte bei Verhandlungen mit Filmstudios bessere Konditionen durchsetzen, so Reuters weiter.

Mattel mit tiefroten Zahlen

Für Mattel lief es in den vergangenen Monaten alles andere als gut. Der US-Spielzeugriese hat im dritten Quartal einen massiven Verlust von 603 Millionen US-Dollar angehäuft. Grund für den Einbruch war zwar vor allem eine Steuerlast, die das Ergebnis massiv belastete. Doch auch im Tagesgeschäft lief es schlecht - die Erlöse sanken um 13 Prozent auf 1,6 Milliarden Dollar und verfehlten die Erwartungen der Analysten damit deutlich.

Das Unternehmen reagierte mit einer Aussetzung der Dividende, was bei Anlegern alles andere als gut ankam. In den letzten zwölf Geschäfsmonaten hat die Mattel-Aktie 54,6 Prozent eingebüßt.

Wer­bung

Hasbro leidet unter Insolvenz von Toys R Us

Auch der Konkurrent Hasbro hat mit Absatzproblemen zu kämpfen und macht dafür unter anderem die Insolvenz der Spielwarenkette Toys R Us verantwortlich. Im dritten Quartal schlug sich der Spielzeugriese mit einem Gewinnplus von drei Prozent auf 265,6 Millionen Dollar und Erlösen von 1,79 Milliarden Dollar zwar besser als erwartet, aber für das kommende Weihnachtsgeschäft sieht das Unternehmen schwarz. In der für Einzelhändler wichtigsten Zeit des Jahres rechnet man wegen der Probleme von Toys R Us und Schwierigkeiten in bestimmten Märkten im vierten Quartal nur noch mit einem Umsatzwachstum von vier bis sieben Prozent.

Anleger feiern die Pläne

Auch wenn sich die beiden Unternehmen bezüglich ihrer Fusionspläne noch bedeckt halten: Angesichts der Probleme in der Branche kamen die Spekulationen am US-Aktienmarkt gut an. Die Mattel-Papiere hoben bis zum Handelsende am Montag um 20,66 Prozent auf 17,64 US-Dollar ab, während es für Hasbro um 5,38 Prozent auf 96,83 US-Dollar nach oben ging.

Redaktion finanzen.net mit Material von Reuters

Bildquellen: Ken Wolter / Shutterstock.com, Kobby Dagan / Shutterstock.com