Tesla-Aktie verliert: Warum Tesla-Anleger jetzt vorsichtig sein sollten
Die Vorfreude auf das Model 3 hat die Tesla-Aktie in ungeahnte Höhen getrieben. Jetzt wo es konkret wird, gerät sie allerdings wieder unter Druck. Parallelen zum Launch von Model S und Model X lassen nichts Gutes erahnen.
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Mit seiner jüngsten Ankündigung dürfte Tesla-Chef Elon Musk bei einigen Kunden für Freudensprünge gesorgt haben. Denn in der Nacht von Sonntag auf Montag twitterte der ehrgeizige Unternehmensboss, dass schon am 28. Juli die ersten Model 3 an 30 glückliche Vorbesteller übergeben werden sollen. In den folgenden Monaten soll die Produktion dann exponentiell wachsen. Damit ist Musk auf dem besten Weg, tatsächlich sein ambitioniertes Ziel zu erreichen und allein im Dezember 20.000 Stück des neuen, günstigen "Volks-Tesla" zu produzieren.
Am Aktienmarkt blieben Freudensprünge trotz der guten Nachricht jedoch aus, stattdessen gab die Tesla-Aktie nach. Das Papier fällt damit in ein bekanntes Muster zurück, das Anleger vorsichtig werden lassen sollte.
Für die Tesla-Aktie gilt: Vorfreude ist die schönste Freude
Am Montag schloss die Tesla-Aktie an der Nasdaq rund 2,5 Prozent tiefer bei 352,62 US-Dollar. Von ihrem Allzeithoch bei 386,96 US-Dollar, das sie vor nicht einmal zwei Wochen markiert hatte, ist sie bereits wieder ein gutes Stück weit entfernt. In den ersten sechs Monaten des Jahres hatte die Vorfreude auf das Model 3 das Papier allerdings auch um rund 69 Prozent in die Höhe katapultiert.
Natürlich sind die hohen Erwartungen an den günstigeren Tesla, mit dem Musk endlich den Massenmarkt erobern will, durch diese Rally bereits in den Aktienkurs eingepreist, dennoch überrascht die jüngste Reaktion der Börse etwas. Denn allein die Tatsache, dass Tesla sich mit der Produktion des Model 3 noch voll im Zeitplan befindet, ist eigentlich schon eine gute Nachricht.
Die Geschichte wiederholt sich
Der jüngste Kursrückgang deckt sich allerdings mit den Entwicklungen, die schon rund um dem Verkaufsstart von Model S und Model X zu beobachten waren. Analyst Ben Kallo von der Investmentbank Robert W. Baird hatte schon im Februar darauf hingewiesen, dass nun - also zu Jahresbeginn - die beste Zeit dafür gewesen sei, in Tesla zu investieren. Seine Argumentation: Beim Model S hatte das Papier in den sechs Monaten vor dem Launch um rund 22 Prozent zugelegt, beim Model X waren es sogar 33 Prozent. Die gleichen Chancen sah er auch beim Model 3 - und behielt Recht. Sein damaliges Kursziel von 338 Dollar, das im Februar noch recht hochgesteckt war, hat die Aktie inzwischen locker geknackt.
Es gibt aber auch eine Kehrseite - den Grund, warum der Analyst bereits im Februar einen Einstieg bei Tesla empfahl und nicht erst dann, wenn es mit dem Model 3 konkreter wird: Nach dem Launch der neuen E-Autos hatte sich die positive Bewegung bei Teslas Aktienkurs bis jetzt jedes Mal wieder umgekehrt, die Anteilsscheine waren in den Folgemonaten wieder gefallen.
Am 22. Juni, dem Launch-Tag des Model S, schloss das Tesla-Papier noch bei 33,79 Dollar. In den Folgewochen gab es sukzessive um rund 24 Prozent auf 25,52 Dollar nach, bevor es sich wieder etwas berappelte. Blickt man auf die Kurse in den Monaten vor dem Releasetag - im März 2012 kostete die Tesla-Aktie zeitweise knapp 40 Euro - fallen die Verluste noch kräftiger aus.
Ähnlich sah es auch beim Launch des Model X aus: Zum Verkaufsstart, dem 29. September 2015, stand die Tesla-Aktie bei 246,65 Dollar. In den Monaten zuvor war sie allerdings bereits bis auf 286 Dollar gestiegen. In den sechs Monaten danach ging es dann noch weiter abwärts, zeitweise bis auf 141 Dollar. Keine guten Vorzeichen also für den Marktstart des Model 3.
Auf längere Sicht ist die Richtung eindeutig
Falls sich die Geschichte nun erneut wiederholen sollte, könnten die jüngsten Kursrückgänge bereits erste Anzeichen einer größeren Korrektur sein. Tesla-Anleger sollten also momentan vorsichtig sein und sich rechtzeitig gegen Verluste absichern. Doch auch, falls die nächsten Wochen und Monate für das Papier tatsächlich so unerfreulich werden sollten, wie es beim Start von Model S und Model X der Fall war, gibt es einen kräftigen Hoffnungsschimmer: Auf lange Sicht betrachtet, hat die Tesla-Aktie trotz der zwischenzeitlichen Rückschläge immer weiter zugelegt. Darum sind auch viele Analysten weiter optimistisch und glauben, dass in der Aktie des E-Autobauers noch jede Menge Potenzial steckt - und womöglich bald schon ein Kurs von 1.000 Dollar drin ist.
An der Nasdaq verlor die Tesla-Aktie am Mittwoch deutlich und schloss mit einem Minus von 7,27 Prozent bei 327 US-Dollar. Das Bankhaus Goldman Sachs kappte in ihrer jüngsten Analyse das Kursziel von zuvor 190 Dollar auf 180 Dollar.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Phil Stafford / Shutterstock.com, Katherine Welles / Shutterstock.com
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