Trump übersieht bei seiner Job-Initiative etwas Wichtiges
Bei seiner Job-Initiative hat sich Trump bereits einige Erfolge auf die Fahne geschrieben. Neben Ford konnte er auch Carrier, eine Tochter von United Technologies, überzeugen, keine Arbeitsplätze ins Ausland zu verlagern. Dennoch könnte das Ergebnis am Ende "weniger Jobs" lauten.
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Eines der größten Argumente, die Trump ins Amt des US-Präsidenten geholfen haben, war sein Versprechen, Unternehmen daran zu hindern, Jobs ins Ausland zu verlagern. Hier ließ er sich bereits jetzt für Erfolge feiern: Ford versprach die Jobs in den USA zu halten, und auch bei der United Technologies-Tochter Carrier hatte Trump ähnlichen Erfolg. Auch mit seiner Absage an die beiden Handelsabkommen NAFTA und TPP fährt Trump die gleiche Linie: Dem eventuellen Verlust von Arbeitsstellen, den die Handelsabkommen mit sich bringen könnten, soll ein Riegel vorgeschoben werden. Aber es gibt jedoch einen anderen, vielleicht viel größeren Job-Killer, den Trump bislang völlig außer Acht gelassen hat: Automatisierung.
Der langsame Jobkiller Automatisierung
Es ist recht auffällig: Weder gab es jemals einen Trump-Tweet, in dem Trump der Automatisierung den Kampf ansagt, noch hat man ihn je davon sprechen hören. Dabei sind sich viele Ökonomen, unter ihnen auch der MIT-Arbeitsökonom David Autor, sicher, dass die Automatisierung eine weit größere Rolle beim Abbau von Jobs - vor allem in der Produktion - spielt, als Outsourcing oder Handelsdeals. So wies auch der CEO von United Technologies, Greg Hayes, in einem Interview mit "CNBC" darauf hin, dass wohl letztendlich die Automatisierung als die wahre große Gewinnerin aus den Verhandlungen zwischen Carrier und Trump hervorgehen werde. Zuvor hatte sich Trump in vielbeachteten öffentlichen Verhandlungen mit Carrier bezüglich einer Produktionsstätte in Indiana darauf verständigt, dass der Heizungs- und Klimaanlagenhersteller keine Jobs aus dem Betrieb in Indiana nach Mexiko verlagern werde. Doch dies hat einen Preis.
Greg Hayes: Letztendlich bedeutet dies, dass es weniger Jobs geben wird
Zwar hat Hayes Trump zugesagt, dass Carrier keine Jobs nach Mexiko auslagern werde, doch hat das Unternehmen einen anderen Weg gefunden, um trotz der vermeintlich höheren Kosten langfristig profitabel und wettbewerbsfähig zu bleiben: Automatisierung. Um die Produktionskosten zu senken und den Kostenvorteil, den eine billigere Produktion in Mexiko ermöglicht hätte, nicht zu verlieren, plant Carrier nun langfristig. Mit einem 16-Millionen-Dollar-Investment will Carrier in Indiana nun auf Automatisierung setzen. Und dies bedeutet gleichzeitig, dass Jobs in der Produktion wegfallen werden.
Warum unternimmt Trump nichts gegen die Job-Killer-Maschine Automatisierung?
Ein Grund für Trumps Schweigen bezüglich des Automatisierungs-Problems ist möglicherweise die Tatsache, dass der neue US-Präsident nur wenig darüber weiß, vermutet etwa "Harvard-Business-Review" (HBR). Außer seinem Smartphone nutze Trump kaum Technologie, so HBR. Und der Industriezweig, in dem er bislang tätig war - die Rede ist von Bau, Grundbesitz, Hotels und Resorts - sei eine der am wenigsten ausgereiften Industrien, wenn es um Informationstechnologie gehe.
Auch erfordert das Automatisierungs-Problem eine andere Herangehensweise als, die, die Donald Trump in der Regel bevorzugt: die öffentliche Verhandlung. Während Trump sich seine Gegner gerne öffentlichkeitswirksam und im Zuge von regelrechten Rededuellen zur Brust nimmt, lässt sich über fortschreitende Automatisierung schlecht verhandeln. Die Jobs, die ihr zum Opfer fallen, tun dies oft durch den natürlichen Abgang von Arbeitskräften, die anschließend schlicht nicht wieder ersetzt werden. Nur eine vergleichsweise geringe Zahl von Arbeitern findet sich plötzlich auf der Straße wieder, auch schließen durch das Fortschreiten der Automatisierung keine Firmen, worauf sich öffentlichwirksam Bezug nehmen ließe. Mit Tweets und scharfen TV-Ansprachen lässt sich dem Problem mit der Automatisierung kaum Herr werden. Sie beschreibt einen schleichenden Prozess, ist ein leiser Job-Killer.
Die Politik unternimmt wenig gegen die Automatisierung - aus Gründen
Trumps Vorgänger Obama war sich des Problems hingegen bewusst. In seiner Abschiedsrede an die Nation am 10. Januar sagte er, die nächste Welle der wirtschaftlichen Verlagerung werde nicht von Übersee kommen, sondern sie werde durch das unermüdliche Voranschreiten der Automatisierung entstehen, die viele gute Mittelklassejobs obsolet machen werde. Ehrlicherweise muss jedoch auch gesagt werden, dass auch Obama der Automatisierung wenig entgegenzusetzen wusste - oder wollte. Denn Fakt ist auch: Automatisierung geht öfter Hand in Hand mit deftigen Unternehmensinvestitionen als mit Kürzungen. So will nicht zuletzt auch United Technologies satte 15 Millionen Dollar in die Carrier-Produktionsstätte in Indiana pumpen, um die Produktion anzukurbeln. Und je höher wiederum die Produktionskraft in den USA, desto mehr Schub erhält die US-Wirtschaft. Und den hat sie recht nötig.
Auch die Unternehmen selbst haben langfristig selten eine andere Wahl, als auf Automatisierung zu setzen, wenn sie langfristig überleben wollen. Wenn es irgendeinem Politiker gelänge, der Automatisierung Einhalt zu gebieten, wäre dies ein herber Schlag für die Wirtschaft. Und eine trudelnde US-Wirtschaft würde wiederum auf lange Sicht auch jeden US-Bürger auf verschiedene Weise treffen. Die Bürger schätzen einerseits die praktischen Vorteile, die automatisierte Kiosks mit Öffnungszeiten rund um die Uhr, Bankautomaten und Online-Handel bieten. Andererseits sind die Jobs, die durch Automatisierung vorrangig wegfallen, für viele US-Amerikaner ohnehin nicht sonderlich attraktiv. Es handelt sich hierbei vornehmlich um monotone Jobs in der Produktion, beispielsweise am Fließband. Dass sich die US-Bürger also freudig auf die freien Stellen in der Produktion stürzen, ist ohnehin kaum zu erwarten.
Bislang galt die Regel, dass Jobs, die durch das Voranschreiten der Technik wegfallen, an anderer Stelle neu entstehen. Allerdings zeigen sich viele Ökonomen inzwischen besorgt, ob diese Regel auch nach der nächsten Automatisierungswelle noch gelten werde.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Matt McClain/The Washington Post via Getty Images, Spencer Platt/Getty Images
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24.06.2019 | United Technologies Outperform | Cowen and Company, LLC | |
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10.05.2019 | United Technologies Neutral | Seaport Global Securities | |
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20.09.2018 | United Technologies Neutral | Robert W. Baird & Co. Incorporated |
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10.06.2019 | United Technologies Buy | Seaport Global Securities | |
23.01.2019 | United Technologies buy | Goldman Sachs Group Inc. | |
15.02.2018 | United Technologies Overweight | Barclays Capital | |
26.01.2018 | United Technologies Hold | Stifel, Nicolaus & Co., Inc. |
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10.05.2019 | United Technologies Neutral | Seaport Global Securities | |
20.09.2018 | United Technologies Neutral | Robert W. Baird & Co. Incorporated | |
27.04.2017 | United Technologies Sector Perform | RBC Capital Markets | |
26.01.2017 | United Technologies Hold | Argus Research Company | |
12.01.2017 | United Technologies Sector Perform | RBC Capital Markets |
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