Commerzbank sammelt 1,4 Milliarden Euro bei Kapitalerhöhung ein

Die Commerzbank hat über Nacht ihre zehnte Kapitalerhöhung seit der Finanzkrise durchgezogen.
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Das Institut sammelte knapp 1,4 Milliarden Euro ein, wie es am Dienstag in Frankfurt mitteilte. Damit nutzte die Bank das derzeit günstige Börsenumfeld, um ihre Puffer gegen neue Krisen zu stärken. Die neuen Aktien wurden nur institutionellen Anlegern angeboten, die in den vergangenen Jahren schwer gebeutelten Altaktionäre gingen leer aus. Der Preis für die Anteilsscheine lag bei 12,10 Euro pro Stück, das waren gut sechs Prozent weniger als der Schlusskurs am Montagabend.
An der Börse standen Commerzbank-Aktien am Dienstag unter Druck und verloren als DAX-Schlusslicht bis zum Mittag gut vier Prozent an Wert. Die Aktienexperten der britischen Investmentbank Barclays wunderten sich etwa über den Zeitpunkt der Kapitalmaßnahme. Sie hätten sich lieber gewünscht, dass die Commerzbank die konzerneigene Bad Bank schneller verkleinern würde.
HOFFNUNG AUF DIVIDENDE
Für die rund zehnprozentige Kapitalerhöhung nutzte die Commerzbank eine von der Hauptversammlung erteilte Genehmigung. Der Aktienanteil der Altaktionäre verwässerte damit weiter. Sie haben seit der Übernahme der Dresdner Bank und der Finanzkrise 2008 nun insgesamt zehn Kapitalmaßnahmen über sich ergehen lassen müssen. Parallel erhielten sie nie eine Dividende.
Das soll sich nun aber offenbar bald ändern. Im kommenden Jahr könnte es erstmals seit dem Amtsantritt von Vorstandschef Martin Blessing 2008 eine Ausschüttung geben. Im ersten Quartal legte die Bank dafür bereits 57 Millionen Euro zur Seite.
STAATSANTEIL SINKT
Die Commerzbank war in der Finanzkrise vom Bund mit 18,2 Milliarden Euro gerettet worden. Die direkten Hilfen sind inzwischen dank mehrerer milliardenschwerer Kapitalerhöhungen komplett zurückgezahlt. Allerdings ist der Bund noch direkt an der Bank beteiligt. Weil der Bankenrettungsfonds Soffin bei der jüngsten Kapitalerhöhung wie die übrigen Altaktionäre ausgeschlossen war, ging der Anteil von 17,2 Prozent auf unter 16 Prozent zurück. Lange hatte der Soffin gut ein Viertel der Commerzbank-Aktien gehalten und damit eine Sperrminorität beim zweitgrößten deutschen Geldhaus.
Mit der aktuellen Kapitalerhöhung schaffte auch die Commerzbank Fakten und polsterte ihre Kapitalpuffer auf. Damit stellt sich das Institut auf eine weitere mögliche Verschärfung der Anforderungen von Aufsehern und Investoren ein. So verbesserte sich die sogenannte Verschuldungsquote (Leverage Ratio), die das Eigenkapital ins Verhältnis zur gesamten Bilanz setzt, von 3,6 Prozent Ende Dezember auf 3,9 Prozent. Langfristig will die Commerzbank auf einen Wert von 4 Prozent kommen, also 100 Euro in der Bilanz mir vier Euro eigenem Geld absichern. Die harte Kernkapitalquote, die das Eigenkapital ins Verhältnis zum Risikogehalt der Anlagen der Bank setzt, erhöht sich auf 10,2 Prozent.
GUTE QUARTALSZAHLEN GEBEN RÜCKENWIND
Mit überraschend starken Quartalszahlen hatte die Commerzbank die Kapitalerhöhung am Montagabend eingeläutet. So stieg der Überschuss von 200 Millionen Euro im Vorjahr auf nun 366 Millionen, operativ verdoppelte die Commerzbank ihr Ergebnis im Zeitraum Januar bis März. Dabei machte ein starkes Tagesgeschäft auch die erwarteten Abschreibungen auf das Engagement bei der Bad Bank der österreichischen Skandalbank Hypo Alpe Adria und die erstmals abgeführte europäischen Bankenabgabe von 150 Millionen Euro wett.
FRANKFURT (dpa-AFX)
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