DAX schließt schwächer -- Dow Jones endet im Minus -- EZB entscheidet im Herbst über Geldpolitik -- EVOTEC-Aktie steigt kräftig -- Wirecard, Alibaba, Cisco im Fokus
Air Berlin spricht mit drei Interessenten. Erleichterung über Auftragslage treibt Grammer-Aktie an. Neue SolarWorld will Produktion schnell erhöhen. Wyser-Pratte knöpft sich Raumfahrtunternehmen OHB vor. Bill Gates tätigt größte Spende seit der Jahrtausenwende. Online-Offensive kostet Walmart Geld. Knorr-Bremse mit Etappensieg bei Haldex-Übernahme.
Marktentwicklung
Der deutsche Leitindex hat seine Erholungsrally am Donnerstag nicht fortgesetzt.
Der DAX beendete den Tag 0,49 Prozent leichter bei 12.203,46 Punkten, nachdem er schon mit einem kleinen Minus eröffnet hatte. Dagegen präsentierte sich der TecDAX etwas fester und schloss mit einem Gewinn von 0,12 Prozent bei 2.270,22 Zählern. Am Donnerstagmorgen war er noch etwas tiefer in den Handel gegangen.
Stärker als der zuletzt hochgeschaukelte Nordkorea-Konflikt rückten am Donnerstag die Notenbanken an den Finanzmärkten in den Mittelpunkt. Der Euro fiel zeitweise unter die Marke von 1,17 US-Dollar, nachdem sich Mitglieder des Rats der Europäischen Zentralbank (EZB) im Protokoll ihrer jüngsten Sitzung besorgt zum Anstieg der Gemeinschaftswährung äußerten. Auch von den US-Kollegen der Fed hatte es am Vorabend ein solches Protokoll gegeben. Der künftige Zinspfad blieb darin tendenziell im Unklaren.
Bremsend wirkten sich derweil auch innenpolitische Sorgen in den USA aus. Wegen eines angespannten Verhältnisses mit Wirtschaftsvertretern droht Präsident Donald Trump weiter an Rückenhalt zu verlieren. "Trump isoliert sich zunehmend und an eine Umsetzung seines Wirtschaftsplans glaubt kaum noch jemand", sagte Marktanalyst Milan Cutkovic von AxiTrader. Von einigen US-Wirtschaftsdaten gingen am Nachmittag zunächst keine Impulse aus.Auf Unternehmensseite blieb die Zukunft von Air Berlin Gesprächsthema. Die Airline verhandelt nach eigenen Angaben mit drei Interessenten über einen Verkauf von Geschäftsteilen.
Daneben stand STADA im Fokus. Bei dem Generikahersteller ist am Mittwoch die Annahmefrist für das Übernahmeangebot der Finanzinvestoren Cinven und Bain ausgelaufen. Ein Ergebnis wird jedoch erst Ende der Woche erwartet.
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Die europäischen Börsen zeigten sich am Donnerstag leichter.
Der EuroSTOXX 50 ging mit einem Verlust von 0,65 Prozent bei 3.461,97 Punkten in den Feierabend, nachdem er zunächst nur geringfügig schwächer eröffnet hatte.
Die Bekanntgabe des jüngsten EZB-Protokolls hat den Euro am Donnerstagnachmittag zwischenzeitlich deutlich gedrückt. Die Währungshüter bringen darin ihre Sorge über ein mögliches Überschießen der Gemeinschaftswährung am Devisenmarkt zum Ausdruck. Es hat den Anschein, als ob die Schmerzgrenze der Europäischen Zentralbank (EZB) mit Blick auf den Euro-Höhenflug erreicht worden ist.
Bereits am Vorabend hatte die US-Notenbank das Protokoll ihrer jüngsten Sitzung veröffentlicht. Auch dieses wurde am Markt taubenhaft aufgenommen. Es zeigt eine gewisse Ratlosigkeit, warum die Inflation trotz des starken Arbeitsmarkts nicht anspringt.
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Die wichtigsten US-Börsen verbuchten am Donnerstag Verluste.
Der Dow Jones notierte am Schluss 1,24 Prozent leichter bei 21.750,73 Punkten. Bereits zur Handelseröffnung hatte der US-Leitindex um etwas schwächer begonnen. Auch der Nasdaq Composite musste heute abgeben. Er verlor 1,94 Prozent und ging bei 6.231,91 Punkten aus dem Handel.
Die Zweifel am Zustandekommen der versprochenen Wirtschaftsreformen in den USA lasteten auch weiterhin auf der Stimmung. Der US-Präsident will zwei Beratergremien auflösen, die sich aus hochrangigen Vertretern wichtiger US-Konzerne zusammensetzen. Etliche Mitglieder der Gremien hatten sich zuletzt bereits zurückgezogen.
Überwiegend positive US-Konjunkturdaten hatten dagegen keinen Einfluss auf das Geschehen. Vor allem der wichtige Konjunkturindex der Notenbankfiliale in Philadelphia ist etwas höher als erwartet ausgefallen.
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Die wichtigsten asiatischen Börsen fanden auch am Donnerstag keine einheitliche Richtung.
In Japan ging der Nikkei 225 mit einem kleinen Verlust von 0,14 Prozent bei 19.702,63 Punkten aus dem Handel. Ein starkes Wachstum der japanischen Exporte im Juli konnte die Börse aufgrund des stärkeren Yen nicht anschieben, obwohl die Ausfuhren im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 13,4 Prozent gestiegen waren.
In Festland-China gewann der Shanghai Composite hingegen bis Handelsschluss 0,68 Prozent hinzu und stieg auf 3.268,430 Punkte. Der Hang Seng in Hongkong schloss daneben um 0,24 Prozent leichter bei 27.344,22 Zählern.
Das Protokoll der letzten Fed-Sitzung hatte bereits am Mittwochabend in den USA die Stimmung gedrückt und lastete nun auch auf den Kursen an den asiatischen Börsen. Laut dem Protokoll rechnen "viele" Notenbanker wohl mit einer Inflation unter zwei Prozent, was bedeuten könnte, dass die nächste Leitzinsanhebung noch etwas auf sich warten lässt und der Dollar weiter schwach bleibt.
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