Analyst: In acht Wochen gibt es eine hässliche Marktkorrektur
Der Vorsitzende des Schweizer Werthstein Institut, Giles Keating, vermutet, dass den internationalen Börsenplätzen im Oktober eine hässliche Marktkorrektur um 10 Prozent bevorsteht. In zwei Jahren folge dann ein erheblicher Marktcrash.
Verantwortlich sei dafür nicht die fehlende Leistungsfähigkeit der Wirtschaft, sondern die Niedrigzinspolitik der Zentralbanken. An dieser Fiskalpolitik zur forcierten Geldentwertung wollen die Zentralbanken weltweit allen Anzeichen nach weiterhin festhalten. Infolgedessen gibt es zu viel Geld auf den Märkten, welches zu Fehlanreizen, wie unrentablen Investitionen führt. Die fehlende Korrektur durch das Anheben der Leitzinsen werde durch den Markt selber kompensiert, sodass eine zehnprozentige Korrektur unausweichlich sei, sagte Keating gegenüber "CNBC".
Geldpolitik in den USA und Europa
Die US-Notenbank Federal Reserve, kurz Fed, hat sukzessive die Leitzinsen geringfügig auf mittlerweile 1,00-1,25 Prozent angehoben. Nach wie vor viel zu niedrig, um wirkliche Marktkorrekturen vorzunehmen, findet Keating. Ähnlich niedrig liegt der Leitzins der Europäischen Zentralbank, kurz EZB, die seit Monaten den Leitzins auf einem Rekordtief von null Prozent belässt. Dies ist ein Grund dafür, dass sich der Dollar zum Euro auf dem tiefsten Stand seit zweieinhalb Jahren befindet. EZB-Präsident Mario Draghi möchte auch langfristig an der Niedrigzinspolitik festhalten.
Alternatives Marktszenario für die Zukunft
Der Wharton-Professor für Finanzwirtschaft Jeremy Siegel glaubt jedoch nicht an Keatings Marktkorrekturszenarien und sieht eine Vielzahl von Gründen, die für eine Fortsetzung der Börsenrally sprechen. Zum einen seien höhere Löhne der Haushalte und zum anderen ein anhaltendes globales Wachstum positive Motive für Anleger, optimistisch zu bleiben.
Die CME Group sieht daneben mit einer Wahrscheinlichkeit von 48 Prozent eine weitere Anhebung des US-Leitzinses im Dezember voraus. Diese mögliche Anhebung dürfte für Keating allerdings weiterhin zu spät und zu niedrig ausfallen, um die bevorstehenden Marktkorrekturen und einen Crash in zwei Jahren zu verhindern.
Redaktion finanzen.net
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