DAX-Bilanz: Höhenflug bei Commerzbank und Deutsche Bank

von Jörg Bernhard

In der abgelaufenen Handelswoche sorgte vor allem der Ölpreis, der Dollar und die gestiegenen Zinsen für ein hohes Maß an Unsicherheit. In einem solchen Umfeld scheint die Zeit eher für eine technische Korrektur als für neue Rekorde reif zu sein. Vor allem der signifikante Anstieg der Rendite zehnjähriger Bundesanleihen auf in der Spitze 0,56 Prozent drückte auf die Stimmung der Börsianer und hemmte deren Kauflaune spürbar.
In der abgelaufenen Handelswoche schwankte der DAX zwischen Wochentief (Donnerstag) und Wochenhoch (Mittwoch) in einer Tradingrange von 180 Punkten. Das Verhältnis zwischen Kursgewinnern und -verlierern fiel mit 17 zu 13 leicht positiv aus. Am stärksten ging es mit den Aktien von Deutsche Bank (+7,5 Prozent), Commerzbank (+6,5 Prozent) und Adidas (+5,0 Prozent) bergauf. Die höchsten Wochenverluste mussten hingegen ProSiebenSat.1 (-6,6 Prozent), Merck KGaA (-3,6 Prozent) und Bayer (-2,9 Prozent) bergab.

ProSiebenSat.1 auf Talfahrt

Die heftigen Wochenverluste der ProSiebenSat.1-Aktie war vor allem auf eine negative Branchenstudie der US-Investmentbank JPMorgan zurückzuführen. Der zuständige Analyst meint, dass die Werbetrends in der TV-Branche sich von der starken Konjunktur und dem hohen Verbrauchervertrauen in Europa abgekoppelt hätten. Dadurch falle ein wesentliches Argument für Investments im TV-Bereich weg. In der Studie wurde das Kursziel für die Aktie von ProSiebenSat.1 von 42 auf 40 Euro gesenkt und die Einstufung auf "Neutral" belassen.
Signifikant gestiegene Zinsen halfen den beiden DAX-Banken Deutsche Bank und Commerzbank an die Spitze der Wochengewinner. Die Aussicht auf ein Verlassen des Zinstals hat Börsianer wieder optimistischer dreinblicken lassen, weil damit das Geschäftsmodell der Finanzinstitute wieder rentabler würde. Bei der Commerzbank kursierten sogar Gerüchte, dass der Finanzinvestor Cerberus einen Einstieg erwäge. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hat am Mittwochabend unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen über ein solches Interesse berichtet.