Anleger machen Kasse bei Heidelberger Druck

Der Kurs des im SDAX notierten Papiers rutschte bis zum Mittag um 0,75 Prozent auf 2,655 Euro ab und damit stärker als der moderat im Minus stehende Index der kleineren Werte.

Der Druckmaschinenhersteller hatte seine endgültige Jahresbilanz präsentiert, die aber keine Überraschungen mehr enthielt. Auch der Ausblick für das laufende Jahr und die Mittelfristplanung konnten die Anleger nicht zum Kauf bewegen.

Nach langen Jahren der Krise in der Druckindustrie war das gebeutelte Unternehmen im abgelaufenen Geschäftsjahr 2015/16 erstmals wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt. Der Vorstandschef gibt sich denn auch optimistisch. "Nun nähern wir uns einer normalen Geschäftstätigkeit an", sagte Gerold Linzbach der Deutschen Presse-Agentur. Heidelberger Druck will künftig jedes Jahr um zwei bis vier Prozent wachsen.

Der Ausblick des Unternehmens lese sich etwas ehrgeiziger als bisher, merkte Commerzbank-Analyst Malte Schulz in einer ersten Reaktion auf die Zahlen positiv an. Mit den Zielen bis zum Geschäftsjahr 2020/21 habe Heidelberger Druck zudem erstmals einen klaren mittelfristigen Wachstumspfad aufgezeigt. Das künftige Wachstum sollte von den Investitionen in den Digitaldruck und das Servicegeschäft profitieren. So hatte Heidelberger Druck sein unbeständiges Neumaschinengeschäft zurückgefahren und den Bereich Services und Verbrauchsmaterialien ausgebaut.

Auch der Markt traut Heidelberger Druck inzwischen wieder mehr zu, wie sich an der jüngsten Aktienkursentwicklung erkennen lässt: Seit der Vorlage der vorläufigen Zahlen im Mai ist der Kurs um gut ein Drittel in die Höhe geschnellt. Die überwiegende Mehrheit der Analysten empfiehlt die Aktie derzeit zum Kauf. Auch Experte Thorsten Reigber von der DZ Bank bezeichnet die Bewertung der Papiere als attraktiv. Allerdings hält er den mittelfristigen Wachstumsausblick für ambitioniert./tav/mis

FRANKFURT (dpa-AFX)