100-Milliarden-Dollar-Deal

Vodafone-Aktie hebt ab: Verizon Wireless vor Verkauf

29.08.13 12:38 Uhr

In der Telekommunikationsbranche bahnt sich ein neuer Mega-Deal an, der auch die Marktmacht des britischen Mobilfunkriesen Vodafone in Deutschland beeinflussen dürfte.

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Vodafone führt erneut Gespräche mit dem größten US-Mobilfunkkonzern Verizon Communications über den Komplettverkauf des gemeinsamen Mobilfunk-Joint-Ventures Verizon Wireless an die Amerikaner. Das bestätigen die Briten am Donnerstag. Es sei aber noch unklar, ob eine Einigung zustande komme.

Verizon Wireless ist der Marktführer in den USA. In Finanzkreisen wird der Wert der 45-Prozent-Beteiligung auf 130 Milliarden US-Dollar (97 Mrd Euro) geschätzt. Sollte das Geschäft zustande kommen, würden die Briten einen ihrer wertvollsten Vermögenswerte verkaufen. In den Märkten Europas und Asiens steht Vodafone unter erheblichem Preisdruck durch die Konkurrenz. In den USA liegt die Profitabilität von Verizon Wireless deutlich höher. Das berichten Personen, die von den Verhandlungen wissen. Verizon würde demnach wohl mehr als 100 Milliarden US-Dollar zahlen, um Vodafones Anteil an dem Mobilfunkunternehmen zu kaufen.

   Verizon versucht schon seit Jahren, den Briten ihren Anteil an Verizon Wireless abzunehmen. Bislang aber haben sich die Geschäftspartner nie über den Preis einigen können. Noch Anfang des Jahres lagen beide nach Auskunft von Insidern weit auseinander: Verizon habe damals rund 100 Milliarden Dollar zahlen wollen, während den Vodafone-Managern eher ein Preis um 130 Milliarden Dollar vorschwebte.

   Nun aber scheint wieder Bewegung in die Verhandlungen gekommen zu sein. Wie eine gut unterrichtete Person verrät, spreche Verizon bereits mit Banken über die nötigen Milliardenkredite, um das Geschäft tätigen zu können.

   Noch ist unklar, ob die Konzerne ihre Preisdifferenzen inzwischen überbrückt haben oder ob Verizon schon ein festes Angebot gemacht hat. Die alten Unstimmigkeiten könnten eine Übereinkunft auch weiterhin verhindern. Aber weil die Zinsen gerade steigen und der Wettbewerb auf dem amerikanischen Mobilfunkmarkt immer schärfer wird, scheint beide Unternehmen die Angst umzutreiben, dass ihnen die Zeit für einen Deal davonlaufen könnte.

   Bisher dürften sich Vodafone und seine Aktionäre auch deshalb gegen einen Verkauf ihres Joint-Venture-Anteils gesträubt haben, weil der Konzern damit in ihren Augen ein Stück seines wertvollsten Vermögens loswerden würde und den krisengeschüttelten Märkten in Europa dann noch stärker ausgesetzt wäre.

   Mit unternehmerischen Coups hat sich Vodafone in den 1990er-Jahren und im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrtausends in ein multinationales Mobilfunkimperium verwandelt. Ein wegweisendes Geschäft war etwa die Großübernahme des deutschen Mannesmann-Konzerns im Jahr 2000, die 181 Milliarden Dollar kostete und als die größte Telekom-Fusion aller Zeiten in die Geschichte einging.

   Seitdem hat sich der Mobilfunkmarkt rasant gewandelt, vor allem in den USA. Dort dominierten lange die Konzerne Verizon Wireless und sein Rivale AT&T; sie hatten den Großteil der lukrativen Mobilfunk-Vertragskunden an sich gebunden, holten die meisten Neukunden und Gewinne. Seit einigen Monaten aber zeichnet sich ab, dass auch kleinere Wettbewerber wie Sprint und T-Mobile USA zu ernsthaften Konkurrenten werden dürften.

   Dieser verschärfte Branchenwettbewerb könnte den Wert von Verizon Wireless mit seinen 100 Millionen Kunden schmälern, und deshalb dürfte Vodafone großes Interesse daran haben, seinen Joint-Venture-Anteil jetzt zu verkaufen und einen guten Preis herauszuschlagen. Verizons Aktienkurs ist seit dem letzten Höchststand bei 54 Dollar im April um fast 14 Prozent gefallen und schloss am Mittwoch im US-Handel 39 Cent schwächer bei 46,45 Dollar. An der Börse ist Verizon Wireless rund 133 Milliarden Dollar wert.

   Inzwischen sind auch Vodafones strategische Ambitionen deutlicher geworden. Der Mobilfunkbetreiber hat im Juni knapp 10 Milliarden Dollar geboten, um die Kontrolle über den größten deutschen Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland Holding zu erlangen. Vodafone will das Geschäft nach eigenen Angaben bis Ende des Jahres abgewickelt haben.

   Mit der Übernahme versucht Vodafone, seine Produktpalette über den Mobilfunkdienst hinaus zu erweitern, denn dieser wirft in Europa - vor allem in den südeuropäischen Ländern - zunehmend weniger Erträge ab. Die Kabel-Übernahme wird Vodafones Angebot im Schlüsselmarkt Deutschland erweitern und könnte im Zuge der weltweiten Konsolidierung der Telekommunikationsbranche ähnliche Vorstöße in anderen europäischen Ländern nach sich ziehen.

   In den Verkaufsverhandlungen um Vodafones Joint-Venture-Anteil an Verizon Wireless hat Verizon nach Angaben von Informanten schon erste Details ausgearbeitet. So will Verizon für den Anteil mit einer Mischung aus Aktienvermögen und Bargeld zahlen. Um die Bargeld-Komponente finanzieren zu können, würde sich der Konzern möglicherweise 50 Milliarden Dollar oder sogar mehr leihen, sagen die Insider. Dow Jones Newswires

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05.11.2020Verizon overweightJP Morgan Chase & Co.
24.04.2019Verizon Sector PerformRBC Capital Markets
23.04.2019Verizon buyGoldman Sachs Group Inc.
04.09.2018Verizon Equal WeightBarclays Capital
11.05.2018Verizon overweightJP Morgan Chase & Co.
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05.11.2020Verizon overweightJP Morgan Chase & Co.
23.04.2019Verizon buyGoldman Sachs Group Inc.
11.05.2018Verizon overweightJP Morgan Chase & Co.
23.04.2018Verizon OverweightBarclays Capital
22.01.2018Verizon Sector OutperformScotia Howard Weil
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24.04.2019Verizon Sector PerformRBC Capital Markets
04.09.2018Verizon Equal WeightBarclays Capital
31.07.2017Verizon Sector PerformRBC Capital Markets
14.07.2017Verizon Equal WeightBarclays Capital
21.04.2017Verizon HoldArgus Research Company
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18.08.2009Verizon Communications neues KurszielSanford C. Bernstein and Co., Inc.
06.01.2009Verizon Communications DowngradeSanford C. Bernstein and Co., Inc.
24.04.2007Verizon Communications underweightPrudential Financial
21.11.2006Verizon underweightPrudential Financial
21.11.2006Verizon Communications underweightPrudential Financial

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