Value-Stocks: Deere lockt mit günstiger Bewertung
Die Weltbevölkerung wächst unaufhaltsam - im Jahr 2013 um durchschnittlich 2,7 Erdenbürger pro Sekunde.
von Susanne Woda, Portfoliomanagerin der Asset Management GmbH in Dreieich
Und in den Schwellenländern steigt der Wohlstand breiter Bevölkerungsschichten weiter an, was nicht nur Konsum- sondern auch Ernährungsgewohnheiten verändert. Die Nahrungsmittelpreise steigen, in der deutschen Inflationsrate schlugen sie 2013 mit einem Zuwachs von 4,4 Prozent zu Buche. Und so werden Nahrungsmittelanbau und effiziente Flächenbewirtschaftung in den nächsten Jahren wohl weiter an Bedeutung gewinnen. Die Börsen spielen aktuell allerdings lieber den Kanon der expansiven Geldpolitik statt auf langfristige Trends zu setzen. Investmentlegende Warren Buffet dagegen hat die Chance erkannt und bereits Ende 2012 bei Deere zugeschlagen.
Dennoch zählt die Aktie des Landmaschinenherstellers Deere & Co zu den Werten, die im vergangenen Jahr nur wenig Beachtung der Investoren fanden. Nur knapp sechs Prozent legte der Aktienkurs in US-Dollar in 2013 zu. Damit gehörte die Aktie zu den schlechtesten 20 Prozent im S&P 500 (+29,6 Prozent).
Betrachtet man die Gewinnentwicklung ist Deere mit einem KGV von 10 aktuell ein Schnäppchen, die Aktie gehört damit zu den günstigen 20 im S&P500. Die Gewinnentwicklung weist stetig nach oben, lediglich die Finanzkrise verpasste den Ergebnissen im Jahr 2009 einen Schlag. Der Jahresüberschuss liegt mittlerweile 75 Prozent über dem Spitzenniveau von 2008. Der Kurs konnte das Rekordhoch aus demselben Jahr jedoch noch nicht übertreffen. Das Problem: Die Geschäftsentwicklung verläuft unspektakulär aber stetig. Ein Kursfeuerwerk durch übertroffene Analystenbewertungen blieb daher aus.
Auch der Cash-Flow überzeugt. Investitionsbedingt nahm dieser 2013 zwar ab, die Einnahmen aus der betrieblichen Tätigkeit haben sich jedoch fast verdoppelt. Das KGV für 2014 liegt bei acht, bei Werten unter 10 spricht man gemeinhin von einer günstigen Bewertung. Schlussendlich versüßt die Dividendenrendite von knapp 2,5 Prozent - Tendenz steigend - Langfristinvestoren vierteljährlich die Wartezeit. Anlass zum Mosern geben allenfalls das KBV und Eigenkapitalquote, die mit 2,6 und 17 Prozent eher als anspruchsvoll zu bezeichnen sind, aber im Agrarsektor keine Besonderheit darstellen. Ein anhaltend niedriges Zinsniveau dürfte dem Unternehmen dabei in die Hände spielen.
Charttechnisch bildet die Aktie einen Aufwärtstrend in der jüngsten Seitwärtsbewegung aus, der einen dynamischen Ausbruch über das Allzeithoch bei 94 US-Dollar vorbereiten könnte. Dieser kann an den unteren Wendepunkten auch von kurzfristig orientierten Investoren zum Einstieg genutzt werden, solange RSI und der Stochastik-Indikator günstige Einstiegsniveaus anzeigen. Die untere Unterstützungslinie bei 79 US-Dollar dient als Halt und Orientierungsmarke für den Stop-Loss.
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