Verband: Deutsche Möbelindustrie ist Gewinner der Euro-Schuldenkrise
KÖLN (dpa-AFX) - Die deutsche Möbelindustrie sieht sich als einen Gewinner der europäischen Finanzkrise. "Viele Menschen sind verunsichert - gibt es eine Rezession, eine Inflation, einen Absturz des Euro? All diese Unsicherheiten führen dazu, dass die Leute wieder in echte Werte investieren, von denen sie wirklich etwas haben, und zwar auf Dauer", sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbands der Deutschen Möbelindustrie (VDM), Dirk-Uwe Klaas, in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa in Köln. "Darum entscheiden sich immer mehr Menschen, ein schönes Möbelstück zu kaufen, etwas, das man schon länger mal haben wollte."
In Köln beginnt an diesem Montag die Internationale Möbelmesse IMM Cologne. Eine Woche lang zeigen dort rund 1150 Aussteller aus 54 Ländern neue Einrichtungstrends. "Ich glaube, dass die positive Grundstimmung in der Branche dort noch einmal sichtbar wird", sagte Klaas. "Wir erwarten uns natürlich gute Geschäfte. Aber wir hoffen auch, dass die IMM das Thema Einrichten neu in das Bewusstsein der Verbraucher bringt und den latent vorhandenen Kaufimpulsen vielleicht einen konkreten Anstoß gibt." Die Möbelbranche könne damit zur Lokomotive für den gesamten Konsumgüterbereich werden.
Die deutschen Möbelhersteller haben ihren Umsatz 2011 im Vergleich zum Vorjahr um 6 Prozent auf 16,7 Milliarden Euro gesteigert. Für dieses Jahr erwartet der VDM ein weiteres Plus zwischen 2 und 3 Prozent.
Wesentliche Stütze dafür wird nach Erwartung von Klaas der Wohnungsbau sein. 2011 hatte es eine deutliche Zunahme an Baugenehmigungen gegeben. "Das heißt, dass es viele neue Wohnungen gibt, die auch neu eingerichtet werden", sagte der VDM-Chef. "Das schöne ist, dass ein Großteil der 2011 genehmigten Wohnungen ja erst 2012 gebaut wird."/pa/DP/zb