Studie

Spanische Regionen sind Hauptrisiko für hohe Schulden

21.08.12 16:41 Uhr

Bei den Bemühungen der spanischen Regierung zur Reduzierung des Haushaltsdefizits stellen die 17 Regionen des Landes einer Studie zufolge das größte Risiko dar.

Selbst wenn die Regionen dieses Jahr alle von ihnen angekündigten Maßnahmen umsetzten, würde ihr Defizit bei 2,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) liegen, heißt es in der am Dienstag veröffentlichten Untersuchung der wirtschaftsnahen Fedea-Stiftung. Madrid habe den Regionen aber eine Begrenzung des Defizits auf 1,5 Prozent vorgegeben.

   Wegen der strengen Sparvorgaben rechnete die Studie mit einem "sehr komplizierten Jahr" 2012 für die Regionen. Es gebe aber "ernsthafte Zweifel" an der konsequenten Umsetzung ihrer Sparprogramme. Die Regionen hätten im vergangenen Jahr mit einem Defizit von 3,3 Prozent abgeschlossen und seien zu 70 Prozent für den unausgeglichenen Haushalt verantwortlich. Sollten sie die für dieses Jahr vorgesehenen Maßnahmen nicht umsetzen, würde sich das Defizit demnach sogar auf vier Prozent des BIP belaufen.

   Die spanische Zentralregierung hat sich gegenüber der Europäischen Union verpflichtet, das gesamtstaatliche Haushaltsdefizit bis Ende 2012 von 8,9 auf 6,3 Prozent des BIP drücken. Im kommenden Jahr will Madrid dann wieder unter der EU-Defizit-Obergrenze von drei Prozent bleiben. Die Regionen kämpfen allerdings nicht zuletzt aufgrund ihrer umfangreichen sozial- und bildungspolitischen Aufgaben seit dem Platzen der Immobilienblase im Jahr 2008 mit hohen Schulden.

   DJG/AFP/chg   (END) Dow Jones Newswires - MADRID (AFP)