Spannungen nehmen zu

Bankeinlagen bei EZB nähern sich 350 Milliarden Euro

13.12.11 11:02 Uhr

Die Spannungen im europäischen Bankensystem nehmen trotz der wichtigen Gipfelbeschlüsse vom vergangenen Freitag weiter zu.

Am Dienstag näherten sich die eintägigen Einlagen der Geschäftsbanken bei der Europäischen Zentralbank (EZB) erstmals seit langem der Marke von 350 Milliarden Euro. Die sogenannten "Übernacht-Einlagen" stiegen von 334,9 Milliarden Euro am Montag auf zuletzt 346,4 Milliarden Euro, wie die EZB am Dienstag in Frankfurt mitteilte. Das ist der höchste Stand seit Juni 2010. Seinerzeit hatten die Einlagen ihren Rekordstand bei knapp 385 Milliarden Euro erreicht. Die eintägigen Ausleihungen der Banken stiegen unterdessen von 7,4 Milliarden auf 8,9 Milliarden Euro. Auch das ist deutlich mehr als üblich.

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    Die eintägigen Einlagen und Ausleihungen der Banken bei der EZB gelten als Indikator für das Misstrauen der Institute untereinander. Normalerweise refinanzieren sich die Geschäftsbanken nur ungern über Nacht bei der Notenbank, da die Konditionen für sie ungünstig sind. Der direkte Handel zwischen den Banken ist aber - ähnlich wie in der ersten Finanzkrise 2008 - erneut ins Stocken geraten. Hauptgrund ist das starke Engagement einzelner Institute in Staatsanleihen angeschlagener Euro-Staaten. Am Montag hatten sich die drei großen Ratingagenturen skeptisch zu den jüngsten Gipfelbeschlüssen geäußert, die eine verschärfte Haushaltskontrolle in Europa vorsehen./bgf/tw

FRANKFURT (dpa-AFX)