Überraschender Wechsel bei HOCHTIEF
Beim Essener Baukonzern HOCHTIEF herrscht Aufregung: Das Unternehmen muss gleich drei neue Topmanager suchen.
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Völlig überraschend hat der HOCHTIEF-Vorstandsvorsitzende Frank Stieler das Handtuch geworfen, er war erst eineinhalb Jahre im Amt. Derzeit liefen Gespräche mit Marcelino Fernández Verdes, der bereits im Vorstand sitzt und im April vom spanischen Großaktionär ACS gekommen war. Am 20. November soll voraussichtlich über die Nachfolge entschieden werden.
Der Zeitpunkt ist deshalb ungewöhnlich, weil HOCHTIEF gerade dabei war, wieder in ruhigeres Fahrwasser zu gelangen: Das Unternehmen hatte erst jüngst gute Zahlen für das dritte Quartal vorgelegt und die im ersten Halbjahr aufgelaufenen Verluste damit verdaut.
Doch Stieler ist nicht der Einzige, der geht. Auch der Aufsichtsratsvorsitzende Manfred Wennemer hat angekündigt, Ende des Jahres seinen Posten aufgeben zu wollen, teilte HOCHTIEF weiter mit.
Daneben wird auch der Chef von Hochtief Solutions, Rainer Eichholz, sein Mandat niederlegen. Diese Personalie habe jedoch nichts mit dem Ausscheiden von Stieler und Wennemer zu tun, betonte ein HOCHTIEF-Sprecher. "Beide Vorgänge stehen zeitlich und inhaltlich in keinem Zusammenhang." Bei Eichholz gehe es um persönliche Gründe.
Welche Gründe dagegen Stieler und Wennemer bewogen haben, ihre Ämter aufzugeben, darüber wollte er sich nicht äußern. Medienspekulationen, wonach es Streit mit ACS über die strategische Ausrichtung geben soll und ACS HOCHTIEF zerschlagen wolle, weil die Spanier dringend Geld bräuchten, wollte er nicht kommentieren.
ACS hatte Anfang vergangenen Jahres nach langer Abwehrschlacht der Essener die Mehrheit an Hochtief übernommen. Befürchtungen, dass die hochverschuldete ACS in Wahrheit nur an die gut gefüllte Kasse von HOCHTIEF wolle, machten schon damals die Runde. Der damalige Chef Herbert Lütkestratkötter verließ nach der Übernahme HOCHTIEF, in den folgenden Monaten folgte fast der gesamte Vorstand. Nachfolger Stieler galt dagegen als den Spaniern wohlgesonnen. Auch Wennemer gelangte durch die ACS-Übernahme an die Spitze des Aufsichtsrats.
Doch seitdem lief zunächst nichts mehr rund bei den Essenern. Die wichtigste Ertragsperle, die australische Tochter Leighton, verhob sich mit zwei Milliardenprojekten, musste darauf hohe Abschreibungen sowie eine Kapitalerhöhung vornehmen. Das alles bescherte HOCHTIEF im vergangenen Jahr selbst hohe Verluste, die Dividende wurde gestrichen. Dann kämpft das Unternehmen selbst mit Verzögerungen für den Bau der Hamburger Elbphilharmonie, musste Rückstellungen darauf vornehmen.
Der Aktienkurs ist seit der Übernahme durch ACS deutlich gefallen, die Papiere nur noch rund die Hälfte wert. Der Wertverlust ist schmerzlich für ACS, ebenso wie die fehlenden Ergebnisbeiträge, mit denen die Spanier, die HOCHTIEF in ihrer Bilanz konsolidieren, eigentlich gerechnet hatten. ACS sitzt nicht nur auf einem Schuldenberg, sondern schreibt auch selbst rote Zahlen. Als Fehlgriff erwies sich zudem die Beteiligung an dem Energiekonzern Iberdrola. Hier scheiterte ACS damit, mehr Einfluss zu gewinnen und musste schließlich einige Anteile mit Verlust verkaufen.
Kontakt zum Autor: natali.schwab@dowjones.com DJG/nas Dow Jones Newswires November 17, 2012 12:13 ET (17:13 GMT) Copyright (c) 2012 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 13 PM EST 11-17-12
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