Nebenwerte: Von Kursraketen und Rohrkrepierern

finanzen.net schaut sich jede Woche vier Werte genauer an:

Borussia Dortmund

Nach dem Mehrjahreshoch bei 3,72 Euro vom November vergangenen Jahres war bei der Aktie des Bundesligisten erst einmal die Luft raus. Die Konsolidierung mündete in einen Abwärtstrend, der jedoch im Januar dieses Jahres bereits wieder übersprungen werden konnte. Relativ zeitnah wurde dann zusätzlich die 200-Tage-Linie nach oben geknackt, was weiteres Aufwärtspotenzial mobilisierte. So schoss der Titel erneut gen Norden und markierte Anfang Februar ein weiteres Zwischenhoch bei 2,84 Euro. Der Klettertour folgte eine Konsolidierung auf hohem Niveau, die nun kurz vor ihrem Ende steht. Dies suggerieren zum einen die überverkauften technischen Indikatoren, zum anderen das frische Einstiegssignal, das durch die Kreuzung der 38-Tage-Linie über die 200-Tage-Linie generiert wurde. So sollte das Erreichen des letzten Bewegungshochs nicht mehr in weiter Ferne liegen. Ein Ausbruch über diese Widerstandsmarke ebnet den Weg bis in den Bereich bei 3,10 Euro. Geschäftlich läuft es gut für den verein: Borussia Dortmund hat im ersten Geschäftshalbjahr die Umsatzmarke von 100 Millionen Euro übertroffen - auch dank der sportlichen Erfolge mit der Deutschen Meisterschaft und der Teilnahme an der Champions League.

Loewe

Zwar befindet sich der Wert des Unterhaltungselektronikers seit dem Allzeithoch bei 40,00 Euro aus dem Jahr 2000 weiterhin im übergeordneten Abwärtstrend, der jüngste dynamische Kursimpuls lässt jedoch aufhorchen. Hier kam es Mitte Januar zu einer beeindruckenden Aufwärtsrally, in der sich der Kurs bis auf 5,46 Euro Ende Januar mehr als verdoppelte. Die anschließende Konsolidierung verläuft bisher auf hohem Niveau und unterstützt damit die Annahme, dass noch weiteres Kurspotenzial schlummert. Es würde geweckt, sobald der Kurs über die genannte Marke bei 5,46 Euro nachhaltig nach oben ausbricht. Dies würde den Weg bis auf rund 7,50 Euro freimachen. Das positive Szenario wäre hingegen dahin, falls der Kurs unter die Unterstützung bei etwa 4,00 fällt. Auf gleichem Niveau liegt hier auch aktuell die 200-Tage-Linie, die für zusätzlichen Halt sorgen sollte. Loewe hat jedoch zuletzt weiter an Umsatz verloren. Vorstandschef Oliver Seidl will 2012 dennoch die Wende schaffen, wie er kürzlich im Gespräch mit €uro am Sonntag erklärte. Womit? Vorstandschef Seidl preiste die Innovationskraft und Flexibilität der Firma, philosophierte über Individualisierung und die Einpassung der Fernseher in das Wohnambiente der Kunden. Das biete nur Loewe.

4SC

Nach dem rund 70-prozentigen Kurseinbruch des Biotechnologieunternehmens vom Juni 2011 hat sich die Aktie mittlerweile an das damals gerissene Gap herangearbeitet und sogar einen Teil der Kurslücke geschlossen. Doch noch klafft ein Widerstandsbereich zwischen 3,10 und 3,43 Euro, der einem weiteren Anstieg aktuell entgegensteht. Dies blieb nicht ohne Folgen, denn der Kurs lotet im Moment nochmals das untere Kursniveau der zuletzt gebildeten Schiebezone bei 2,47 Euro aus. Käme es dort zu einem signifikanten Unterschreiten, müsste über kurz oder lang das Schließen des noch offenen Gaps von Mitte Januar zwischen 1,75 und 1,42 Euro in Betracht gezogen werden. Anleger behalten daher die genannte Unterstützung bei 2,47 Euro im Auge und ziehen bei Bedarf die Reißleine.

Magforce

"Never catch a falling knife" (“Greife niemals nach einem fallenden Messer”): Das trifft bis auf Weiteres auch auf die Aktie von Magforce zu, die seit dem letzten Kursgipfel aus dem Sommer 2010 stetig an Wert verliert. Zwar sind seit einigen Monaten über der Unterstützung bei fünf Euro Bodenbildungstendenzen sichtbar - der übergeordnete Trend ist jedoch weiterhin intakt. Erst ein Anstieg über den tertiären Abwärtstrend bei etwa 6,20 Euro würde das Trendwende-Szenario bekräftigen.