DAX-Vorstände: Fürstliche Ruhegelder
Die Gehälter in den Chefetagen sind 2014 kaum gestiegen. Indes erwarten manche Firmenlenker enorme Renten - teils Millionenbeträge.
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von Alexander Sturm, Euro am Sonntag
Die DAX-Vorstände haben 2014 ihre Gehälter kaum gesteigert. Das zeigt eine Studie des Anlegerschutzvereins DSW. So stiegen 2014 die Gehälter der Topmanager im DAX im Schnitt um 1,5 Prozent. Das ist deutlich weniger als der Anstieg der gesamten Bruttolöhne in Deutschland (3,8 Prozent) und das Gewinnwachstum der DAX-Konzerne (6,8 Prozent).
"Die Vorstandsgehälter sind sehr moderat gewachsen", sagt Gunther Friedl, Professor für Controlling an der TU München, der die Studie mit dem DSW verfasste. Die öffentliche Debatte um die Managervergütung habe wohl dämpfend gewirkt. 2013 seien die Gehälter noch um vier Prozent gestiegen.
Indes erwarten manche Firmenlenker hohe Pensionszusagen. So können DAX-Chefs bei Renteneintritt im Schnitt mit 824.000 Euro pro Jahr rechnen, 2013 waren es 659.000 Euro. Ursache für den Anstieg sind teils Bilanzierungseffekte wegen der Niedrigzinsen: Der heutige Wert wird per Abzinsung künftiger Ansprüche berechnet.
Jedoch bleiben enorme Unterschiede. So kommen Dieter Zetsche (Daimler), Kurt Bock (BASF) und Bernd Scheifele (HeidelbergCement) auf Millionenrenten, während andere viel weniger erwartet: Wolfgang Büchele (Linde) stehen 58.000 Euro jährlich zu, Bill McDermott (SAP) 94.000 Euro und Jürgen Fitschen (Deutsche Bank) 162.000 Euro. Die oft unterschiedlich langen Vorstandszeiten erklären die Abstände nicht völlig.
Zulasten der Aktionäre
"Insgesamt hielte ich mehr Zurückhaltung bei den Pensionen für richtig", sagt Friedl. Es sei denkbar, dass es um versteckte Gehaltszuschläge gehe. Indes gehe der Trend zu mehr Transparenz bei Pensionszusagen. Christiane Hölz, Vergütungsexpertin beim DSW, stellt unternehmensfinanzierte Pensionen grundsätzlich infrage. "Wir sind der Ansicht, dass Topmanager in der Lage sind, aus ihrem Einkommen eine Altersvorsorge aufzubauen." Es sei schwer zu verstehen, warum Firmen und so auch die Aktionäre die Lasten tragen sollten.Das Salär der DAX-Vorstände lässt tatsächlich Spielraum: 2014 bekamen sie durchschnittlich 3,4 Millionen Euro - das 54-fache Durchschnittsgehalt von DAX-Angestellten. Vorn liegt VW-Chef Martin Winterkorn mit 15 Millionen Euro. Es folgen Bill McDermott (SAP, 7,9 Millionen), Karl-Ludwig Kley (Merck, 7,8 Millionen) und Norbert Reithofer (BMW, 7,2 Millionen).
Damit sind deutsche Vorstandschefs laut DSW international wettbewerbsfähig. So verdienen sie viel mehr als ihre Kollegen in Frankreich und etwas weniger als die in der Schweiz. In den USA indes gelten andere Gesetze. Dort bekommen Chefs im Dow Jones Index im Schnitt rund 15 Millionen Euro. Winterkorn fiele dort nicht auf.
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Bildquellen: Julian Mezger für Finanzen Verlag, Volkswagen AG
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