ROUNDUP: TÜV Süd verspricht sich Wachstum von Elektroautos
MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der TÜV Süd mahnt angesichts der Entwicklung der Elektromobilität international einheitlich Standards an. "Wir sehen derzeit deutliche Tendenzen zu nationalen Alleingängen", sagte Vorstandschef Axel Stepken am Donnerstag in München. Dies würde einen Erfolg der Elektromobilität aber massiv erschweren und könnte Elektroautos bereits an Ländergrenzen stoppen. So seien einheitliche Systeme für Stecker, aber auch für die Ladetechnik nötig. "Wir treten weltweit konsequent für Standardisierungen ein", sagte Stepken.
Der weltweite Trend zu Elektroautos werde dem TÜV Süd in den kommenden Jahren zusätzliches Geschäft bescheren. Einen schnellen Siegeszug von E-Autos erwartet der Münchner Prüfkonzern zunächst aber nicht. Vor allem die niedrige Reichweite von stromgetriebenen Wagen sei ein Problem, das sich nicht schnell erledigen werde, sagte der für die Sparte Mobilität zuständige Vorstand Horst Schneider. Erste Test hätten ergeben, dass etwa das kalte Winterwetter die Leistung der Batterien erheblich einschränke.
Dennoch sei das Thema ein Wachstumsfeld, das deutlich wichtiger werden wird. "Innerhalb der nächsten fünf Jahre wollen wir bei Sicherheitsthemen zur Elektromobilität international die Nummer 1 unter den Prüf- und Zertifizierungsdienstleistern sein." Auch die erneuerbaren Energien blieben ein wichtiger Wachstumsmarkt.
Der Konzern ist nach Rekordergebnissen dieses Jahr zuversichtlich, seine Wachstumsziele bis 2014 zu erreichen und damit den Umsatz in den kommenden vier Jahren auf rund 2,4 Milliarden Euro zu steigern. 2010 werde das bisher beste Jahr, die Erlöse dürften um 10 Prozent auf knapp 1,6 Milliarden Euro wachsen, auch das Vorsteuerergebnis von zuletzt knapp 101 Millionen Euro werde sich deutlich erhöhen.
"TÜV Süd wird diesen dynamischen Wachstumskurs auch in den nächsten Jahren fortsetzen", sagte Stepken. Gut die Hälfte der Zuwächse in diesem Jahr gingen auf das Konto von Zukäufen. Das nach eigenen Angaben viertgrößte Prüfunternehmen weltweit beschäftigt rund 16.000 Menschen, 11.000 davon in Deutschland./sbr/DP/he