Cytotools auf der Zielgeraden
Die Biotechfirma aus Darmstadt hatsich die Finanzierung des potenziellen BlockbustersDermapro gesichert. Hält das Wundpräparat, wasStudien versprechen, dürfte sich das Engagement für Aktionäre in absehbarer Zeit auszahlen.
von Lars Winter, €uro am Sonntag
Der Weg zum Erfolg ist in der Biotechbranche steinig. Bis ein Medikament am Markt ist, vergehen meist Jahre. Bis es Gewinn abwirft, verschlingen teure Forschungs- und Erprobungsphasen zunächst einmal Gelder in Millionenhöhe. Obendrein droht einem Präparat jederzeit das Aus, sollten in einer der vielen Testphasen unerwünschte Nebenwirkungen auftreten. Anleger, die ihr Geld in eine Biotechfirma investieren, brauchen also gute Nerven und viel Ausdauer.
Auf der Zielgeraden für ein Millionenprodukt ist nun die Darmstädter Biotechfirma Cytotools. Die Hessen forschen seit Jahren an dem potenziellen Blockbusterpräparat Dermapro, das absehbar zur Therapie von Verbrennungen oder Verbrühungen und zur Heilung chronischer Wunden – etwa zur Behandlung des Diabetischen Fußes – eingesetzt werden soll.
Laut Cytotools erzielte Dermapro bisher sehr gute Testergebnisse. Eine überdurchschnittlich hohe Wirksamkeit von über 92 Prozent erreichte das Präparat etwa bei der Behandlung von Diabetespatienten, die unter chronischen und schlecht heilenden Wunden leiden.
Gerade auf diesem Therapiegebiet der Dermatologie schlummert ein riesiges Absatzpotenzial. Schätzungen der Internationalen Diabetes Föderation (IDF) zufolge wird weltweit alle 30 Sekunden wegen Folgeschäden des Diabetes ein Bein amputiert. Hält das Wundpräparat am Ende, was aktuelle Studien versprechen, winkt Cytotools ein Millionengeschäft.
In Deutschland läuft für Dermapro momentan eine Phase-IIb-Studie, in Indien sogar schon der dritte und abschließende Test. Begleitet und finanziert werden die klinischen Studien dort durch den indischen Lizenzpartner Centaur Pharmaceuticals, der das Präparat auf dem Subkontinent vertreiben und vermarkten will sowie im Gegenzug Meilensteinzahlungen und Umsatzbeteiligungen an Cytotools leistet.
„Im ersten Halbjahr 2012 erwarte ich in Indien das finale Studienergebnis“, sagte Firmenchef Mark-André Freyberg im Gespräch mit €uro am Sonntag. Spätestens 2013 soll dann das Wundmedikament im indischen Handel sein. Vor dem Markteintritt in Deutschland und Europa steht Dermapro erst noch die finale dritte Testphase bevor. Diese soll in den kommenden sechs Monaten starten und wird nochmals große Summen verschlingen.
Das Geld dafür hat sich Cytotools schon größtenteils gesichert. Über drei Millionen Euro flossen der Firma jüngst durch eine Kapitalerhöhung zu. Weitere zwei Millionen Euro könnten noch von Altgesellschaftern dazukommen. „Wir sind jetzt sicher bis zum Markteintritt von Dermapro durchfinanziert“, sagt Freyberg, der mit einigen Vermarktungspartnern bereits über Beteiligungen oder den kompletten Verkauf der Dermapro-Anteile intensiv verhandelt.
„Wir hatten bereits ein Angebot von über 80 Millionen Euro auf dem Tisch“, sagt der Firmenlenker. Er lehnte den Deal jedoch als zu niedrig ab. Freyberg hält für die Sparte eher Preise von 200 Millionen Euro für angemessen und sieht sich dank der jüngsten Kapitalspritze für neue Gespräche mit künftigen Partnern noch besser gerüstet: „Durch die finanzielle Planungssicherheit sitzen wir jetzt bei Lizenzverhandlungen am längeren Hebel.“
Freybergs Preisvorstellung klingt angesichts eines Börsenwerts von 25 Millionen Euro dennoch mehr als ambitioniert. Doch die hohe Preisdifferenz macht den Nebenwert auch zum potenziellen Übernahmekandidaten. Sollte Cytotools Dermapro tatsächlich auf den Markt bringen, dürfte der Rubel kräftig rollen und Interessenten kommen wohl kaum mehr so günstig zum Zug. Manuel Hölzle, Analyst beim Researchhaus GBC, traut der Biotechfirma im Erfolgsfall bereits 2013 einen Nettogewinn von 3,16 Euro je Aktie zu. Das entspricht auf aktuellem Kursniveau lediglich einem KGV von unter fünf. Anleger mit Mut greifen jetzt zu.
Fazit: Die Darmstädter Biotechfirma hat sich die Finanzierung ihres potenziellen Blockbusters größtenteils über eine Kapitalerhöhung gesichert. Nun ist das Wundpräparat Dermapro bis zu einem möglichen Markteintritt im Jahr 2013 durchfinanziert und Cytotools für Lizenzverhandlungen besser gerüstet. Im Erfolgsfall winken dem Unternehmen hohe Gewinne und Anlegern stattliche Renditen. Spekulativ kaufen.
WKN: A0KFRJ
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