Mit Millionen in der Kreide

Trump schuldet der Deutschen Bank einen riesigen Geldbetrag

10.06.16 17:03 Uhr

Trump schuldet der Deutschen Bank einen riesigen Geldbetrag | finanzen.net

"Ich bin wirklich reich" - wird US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump nicht müde zu betonen. Dennoch steht er ausgerechnet bei der Deutschen Bank mit einem immensen Betrag tief in der Kreide. Und das könnte übel für ihn ausgehen.

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Noch lange nicht Präsident und schon will sich Donald Trump selbst ein Denkmal setzen. Ausgerechnet das "Old Post Office", das sich in Washington zwischen dem Kapitol und dem Denkmal von Präsident Lincoln befindet und als Washingtoner Wahrzeichen gilt, hat sich Trump als neuestes Prestige-Objekt ausgesucht. Sein neues Luxushotel wird gerade höchst kostspielig renoviert - 200 Millionen Dollar kostet der aufwändige Umbau des neuen Trump-Hotels unweit des Weißen Hauses. Das teure Vergnügen zahlt Trump jedoch nicht ausschließlich von seinem eigenen Vermögen, denn ganze 170 Millionen Dollar hat der Präsidentschafts-Aspirant ausgerechnet von der Deutschen Bank geliehen.

Trumps größter Kreditgeber: Die Deutsche Bank

Dass Donald Trump Kredite aufnimmt, ist keine Seltenheit. Mittlerweile haben seine Firmen einen Schuldenberg von mindestens 315 Millionen Dollar bei verschiedenen Banken angehäuft, wie Unterlagen beweisen, die Trump im Mai veröffentlichte. Doch Trumps meistgenutzte Anlaufstelle, wenn es um Kredite geht, ist mit Abstand die Deutsche Bank. Mehr als 100 Millionen Dollar schuldet Trump dem deutschen Geldhaus aktuell - und das nicht erst seit gestern. Das "Wall Street Journal" hat eine Analyse veröffentlicht, der zufolge die Deutsche Bank Trump bereits seit 1998 regelmäßig Kredite gewährt. Mindestens 2,5 Milliarden US-Dollar seien in dieser Zeit bereits von dem deutschen Institut in verschiedene Projekte von Trumps Firmen geflossen. Damit ist die Deutsche Bank weitaus enger an Trumps Geschäften beteilig als alle anderen Geldhäuser auf der Welt.

Schuldenberg belastet Trumps Unabhängigkeit

Dass Trump der Deutschen Bank eine solch immense Summe schuldet, macht den Texaner jedoch auch abhängig. Darin sehen Kritiker ein mögliches Problem für den potenziellen künftigen US-Präsidenten. Nicht so Trump selbst. Der Präsidentschaftsanwärter prahlt regelmäßig mit seinem immensen Jahreseinkommen von angeblich über einer halben Milliarde Dollar. Die genaue Höhe seines Einkommens kennt jedoch niemand genau, denn Trump weigert sich standhaft, seine Steuererklärungen zu veröffentlichen. Nicht wenige US-Finanzexperten sehen daher als erwiesen an, dass Trump über die Höhe seines Vermögens tatsächlich gelogen hat und möglicherweise gar kein Milliardär ist. Trump hingegen beteuert wiederholt: "Ich bin wirklich reich."

Schlechte Reputation der Deutschen Bank

Besonders günstig für das Image von Trump ist die jahrelange Zusammenarbeit mit der Deutschen Bank überdies ebenfalls nicht. Das deutsche Institut hat sich in den USA den zweifelhaften Ruf erworben, die Finanzkrise 2008 mitverursacht zu haben. Nicht zuletzt die vielfachen Strafzahlungen von über zwei Milliarden Dollar wegen Zinsmanipulationen haben den Ruf der Deutschen Bank nicht nur in den USA stark angekratzt. Dass Trump dennoch auf das deutsche Geldhaus setzt, könnte damit zusammenhängen, dass er schlicht nicht mehr von jeder Bank Geld bekommt. Denn auch Trump eilt ein eher zweifelhafter Ruf voraus. Wie das "Wall Street Journal" berichtet, haben unter anderem bereits JP Morgan, Morgan Stanley und Citigroup die Zusammenarbeit mit Trump beendet.

Keine Unterstützung von der Wall Street

Die Wall Street hat im Wahlkampf um den neuen US-Präsidenten ohnehin längst Flagge gezeigt. Laut dem Center for Responsive Politics hat die US-Finanzbranche lediglich 33.000 Dollar an Trump gespendet, während Hillary Clinton mit satten 28 Millionen Dollar unterstützt wurde.

Trump ist auch für die Deutsche Bank kein leichter Kunde

Ob die Deutsche Bank mit ihrem Stammkunden Trump tatsächlich gut fährt, ist ebenfalls fraglich. Schon 2008 musste die Deutsche Bank mit Trump vor Gericht um die Rückzahlung eines Darlehens in Höhe von 40 Millionen Dollar kämpfen. Trump verweigerte sich der Rückzahlung standhaft mit der Begründung, die Finanzkrise, die im selben Jahr ausgebrochen war, sei "eine höhere Macht" gewesen. Mit diesem Argument wollte Trump den Kredit erst dann zurückzahlen, wenn sich die wirtschaftliche Lage verbessert habe. Der weiteren Geschäftsbeziehung zwischen Trump und der Deutschen Bank hat dieser Vorfall jedoch ganz offensichtlich keinen Abbruch getan.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: John Moore/Getty Images, Bill Pugliano/Getty Images

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