Merkel vage

Deutsche Bank-Aktie markierte neues Allzeittief: Allianz von Rettung durch den Steuerzahler überzeugt

27.09.16 17:32 Uhr

Deutsche Bank-Aktie markierte neues Allzeittief: Allianz von Rettung durch den Steuerzahler überzeugt | finanzen.net

Die Deutsche Bank wird gerettet: Um jeden Preis. Davon ist ein Allianz-Experte überzeugt. Auch wenn die Bundesregierung dem widerspricht.

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"Es gibt keinen Anlass für solche Spekulationen, wie sie da angestellt werden, und die Bundesregierung beteiligt sich auch an solchen Spekulationen nicht". Mit diesen Worten kommentierte Regierungssprecher Steffen Seibert am Vortag Gerüchte über mögliche Staatshilfen für den angeschlagenen deutschen Branchenprimus Deutsche Bank. Auch ein Gespräch mit dem Chef des DAX-Instituts, John Cryan, bei dem es um mögliche Unterstützung für das Finanzhaus gegangen sein könnte, wollte Seibert in diesem Zusammenhang nicht bestätigen. Die Kanzlerin sei regelmäßig mit Spitzen der deutschen Wirtschaft zu aktuellen Themen im Gespräch, "aber darüber hinaus kann ich Ihnen über hochrangige Kontakte hier nicht berichten", erklärte er.

Allianz-Experte ist von Rettung durch den Staat überzeugt

Für Andreas Utermann, Chief Investment Officer der Allianz Global Investors AG, stellt sich die Lage hingegen ganz anders dar. Er glaube nicht, dass die Bundesregierung um einen Bail Out der Deutschen Bank herumkomme, wenn die Finanzlage des Institutes sich weiter verschlechtere und ein Eingreifen nötig wäre. "Ich glaube kein bisschen, dass Deutschland letztlich nicht aushelfen wird, wenn die Deutsche Bank in Schwierigkeiten steckt. Sie ist zu bedeutend für die deutsche Wirtschaft", so Utermann gegenüber "Bloomberg".

Kanzlerin Merkel: Entschiedenes "Nein" klingt anders

Tatsächlich hören sich neueste Kommentare von Bundeskanzlerin Merkel nicht mehr so ablehnend an, wie noch am Tag zuvor. Zu möglichen Staatshilfen hieß es am Dienstag: "Zur Deutschen Bank möchte ich nur soviel sagen, dass die Deutsche Bank ein Teil des deutschen Banken- und Finanzsystems ist. Und dass wir uns natürlich wünschen, dass alle Unternehmen, auch wenn es temporäre Schwierigkeiten gibt, eine gute Entwicklung nehmen."

Anleger prügeln Aktie auf Allzeittief

Anleger scheinen die jüngsten Entwicklungen und Aussagen von Regierungsseite dennoch zum Anlass zu nehmen, die Aktie weiter talwärts zu schicken. Bereits am Vortag waren Deutsche Bank-Aktien auf ein Allzeittief gefallen. Doch der Boden ist offenbar noch nicht erreicht: Am Dienstag ging es noch weiter abwärts: Bis auf 10,18 Euro fiel der Anteilsschein des DAX-Konzerns im Handel - tiefer hatte die Aktie noch nie gestanden. Am Nachmittag konnte sich das Papier kurzzeitig wieder in den unteren Plusbereich vorarbeiten. Neuigkeiten aus der Richtung der US-Justiz hatten den Anlegern wieder Auftrieb gegeben. Offenbar könnte das Geldhaus die geforderten Strafzahlungen etwas drücken, wenn es mit den US-Behörden kooperiert. Zur Schlussglocke verbuchten die Titel in Frankfurt letztendlich einen Abschlag von 0,38 Prozent bei 10,51 Euro.

Innerhalb eines Jahres haben Deutsche Bank-Titel mehr als 55 Prozent eingebüßt - auf Fünfjahressicht sieht die Kursentwicklung mit minus 61 Prozent noch dramatischer aus.

Redaktion finanzen.net

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