Prognose: DAX bis Jahresende bei 7400 Punkten
Der Chefanalyst der Silvia Quandt Bank, Ralf Grönemeyer, glaubt an die Jahresendrally. Warum er dieser Überzeugung ist, lesen Sie hier.
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Von Peer Leugermann, €uro am Sonntag
Die weltweiten Aktienmärkte stehen kurz vor ihrer nächsten Rally. Davon ist zumindest Ralf Grönemeyer, Chefanalyst der privaten Silvia Quandt Bank, überzeugt. "Bei 7400 Punkten könnte der DAX bis zum Jahresende stehen", so der Banker. Noch deutlicher als der Leitindex werden seiner Meinung aber Nebenwerte von diesem Aufschwung profitieren, wie etwa die Titel des MDAX. Weltweit, so der Aktienstratege, stünden 6000 bis 8000 Milliarden US-Dollar vor der Reinvestition in die Aktienmärkte. Hauptanlass für diese, wie Grönemeyer selbst sagt, „sportliche“ Prognose sei, dass die Anlagealternativen für Investoren gegenüber Aktien immer geringer würden.
So hätten festverzinsliche Wertpapiere, wie Staats- oder Unternehmensanleihen bereits bemerkenswerte Kurssteigerungen verzeichnet. Gerade den niedrig verzinsten Staatsanleihen drohe daher schon im Falle einer Inflation von zwei bis vier Prozent, dass ihre Gewinne aufgefressen würden. Dem Kritikpunkt, dass die große Mehrheit der Experten bis mindestens 2011 einen Anstieg der Inflation ausschließt, hält der Chefanalyst entgegen: „Es kommt gar nicht auf die echte Inflation an, sondern viel mehr auf die Inflationssorgen der Menschen. Und dass sich die Investoren angesichts der aktuellen Lage Gedanken über die Inflation machen, ist sicherlich richtig.“
"Das Geld von der viel beschriebenen Seitenlinie, den Pensionskassen, Rückversicherern und Fonds, die einen gewissen Prozentsatz in Aktien halten müssen, würde nun bald in den Markt kommen", so Grönemeyer. Denn diese Investoren stünden permanent vor der Aufgabe, ihr verwaltetes Vermögen nicht nur zu erhalten, sondern auch ausreichend große Gewinne damit zu erzielen. Und während bei Aktien steigende Unternehmensgewinne auch zu steigenden Kursen führten, sei bei Anleihen mit der Performance bei einem Zinssatz von null Prozent die Gewinnsteigerung gelaufen.
Auf die Summe von 6 bis 8 Billionen Dollar, die bald wieder in Aktien angelegt werden könnten, kommt der Investmentbanker durch den historischen Vergleich mit der Verteilung des Investmentvermögens auf die verschiedenen Anlageklassen. Vor der Krise waren durchschnittlich 45 Billionen Dollar weltweit in Aktien investiert, die gleiche Summe entfiel jeweils auf Anleihen und Immobilien. 18 Billionen Dollar, so die Schätzungen, wurden dann durch die Krise vernichtet.
Die inzwischen eingesetzte Kurserholung führte dazu, dass wieder Wertzuwächse von geschätzten 6 bis 8 Billionen Dollar erzielt werden konnten. "Es deutet sich unserer Meinung nach an, dass es wieder zu der alten Aufteilung des globalen Investitionsvermögens auf die einzelnen Anlageklassen kommen sollte. Dann können Zahlen von 4 bis 6 Billionen Dollar ohne weiteres angesetzt werden, die weiterhin in die Aktienmärkte fließen müssen. Denn die Anleihemärkte sind durch die Stützungsmaßnahmen der Staaten bereits extrem vergrößert. Das sind dann Summen, die ungefähr acht- bis zehnmal so groß sind, wie die aktuelle Marktkapitalisierung des DAX“, argumentiert Grönemeyer.
Dass sich die von ihm vorausgesagte Investitionswelle jedoch gleichmäßig auf alle Aktienmärkte verteilen wird, sieht Grönemeyer nicht. Er glaubt, dass Investoren vor allem den Märkten und Sektoren den Vorzug geben werden, die noch nicht von der positiven Entwicklung der Anleihemärkte profitiert haben. Börsenplätze mit einem hohen Anteil an Finanztiteln und Banken werden daher das Nachsehen haben so der Aktienanalyst. „Stattdessen werden die Investoren Aktienmärkte suchen, die stärker von einem zyklischen Aufschwung profitieren und echte operativ tätige Unternehmen in ihren Indizes haben. Der MDAX ist beispielsweise hervorzuheben, da hier viele zyklische Werte gelistet sind.“
Einen baldigen Nachfrageansturm auf Aktien sieht Grönemeyer aber nicht, denn noch hielten sich die institutionellen Investoren zurück. Allerdings gebe es bereits erste Beweise, die für eine Rückkehr der Berufsanleger in die Aktienmärkte sprechen. So hat sich der amerikanische Nebenwerteindex Russel 2000 deutlich besser entwickelt als der S&P 100. „Hier sehen wir schon einen Trend in die Nebenwerte hinein und ich würde mich nicht wundern, wenn sich das auch in Deutschland zeigt.“, sagt Grönemeyer.
Und auch in Deutschland entwickelt sich der MDAX seit dem dritten März besser als der Dax 30 - wenn auch nur um drei bis vier Prozent. Zudem gebe es bei der Silvia Quandt Bank selbst bereits erste Anfragen von institutionellen Investoren, die ihre Aktienquote wieder erhöhen wollten. Als Testfall, wie ernst es die Investoren mit ihrem neuen Engagement in den Nebenwerten meinen, sieht Grönemeyer die Kapitalerhöhung von HeidelbergCement. „Denn das ist ein ganz harter Zykliker, theoretisch aber ein Hauptprofiteur der Konjunkturprogramme. Wenn die Kapitalerhöhung reibungslos abläuft, wäre das ein gutes Zeichen“, so Grönemeyer.
Dass der Appetit auf Nebenwerte generell da ist, habe seiner Meinung nach aber schon der Verkauf des GEA-Aktienpaketes der Commerzbank gezeigt. Der Fünf-Prozent-Anteil war binnen weniger Stunden bei Investoren platziert. „Das war schon mal das Läuten mit dem kleinen Glöckchen. Es kommen jetzt noch ein paar große hinterher, wie Heidelberger Cement, und dann sollte der Geräuschpegel eigentlich steigen. Und wenn jetzt auf politischer Seite keine Überraschungen passieren, werden die Glöckchen danach noch viel größer.“
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