Kursmanipulation

Abzockwelle made in Canada

28.04.12 12:00 Uhr

Deutsche Privatanleger sehen sich einer neuen Abzockwelle bei Aktien aus dem Freiverkehr gegenüber. Diesmal handelt es sich um kaum bekannte kanadische Unternehmen.

von Thomas Schmidtutz, Euro am Sonntag

In Spam-Mails, die der Wirtschaftszeitung Euro am Sonntag vorliegen, werben die Absender für die bislang kaum bekannten kanadischen Unternehmen Sargas Capital und Texcan ­Capital. Die Bafin hat bereits eine Untersuchung bei Sargas eingeleitet. „Wir schauen uns den Handel an“, sagte eine Bafin-Sprecherin auf Anfrage. Es gehe um den Verdacht des Insiderhandels und der Marktmanipulation. Zudem wurde die ­Notierung des im Freiverkehr gelisteten Unternehmens am Dienstagmittag ausgesetzt. Ein ordnungsgemäßer Handel sei nicht gewährleistet, sagte ein Sprecher der Deutschen Börse in Frankfurt. Sargas ­Capital bietet nach eigenen Angaben Analysetools für das Web.

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Unterdessen läuft beim Ölunternehmen Texcan bereits die nächste Spam-Attacke. In den neuen Mails über das Papier aus dem Freiverkehr wird ebenfalls suggeriert, es handle sich um eine an den falschen Empfänger versandte Nachricht. Der Text stimmt in mehreren Abschnitten wörtlich mit der Sargas-Mail überein.

Sargas war Anfang März mit 0,35 Euro im Freiverkehr gestartet. Zum Zeitpunkt der Aussetzung notierte das Papier bei 2,47 Euro. Ein bislang nahezu unbekanntes Berliner Analysehaus hatte für das dubiose Unternehmen unlängst ein Kursziel von 6,50 Euro ausgegeben. In den vergangenen Monaten hatten sich die Abzock­versuche im Freiverkehr gehäuft. Die Deutsche Börse hat inzwischen reagiert. Das Einstiegssegment im Freiverkehr (First Quotation Board) wird Mitte Dezember geschlossen.

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