Konjunkturängste drücken Wall Street - DJIA unter 11.000 Pkt.
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NEW YORK (Dow Jones)--Schwache Konjunkturaussichten haben am Freitag zum Monats- und Quartalsultimo die Kurse an Wall Street in die Knie gezwungen. Der Dow Jones Index für 30 Industriewerte (DJIA) fiel um 2,2% oder 241 auf 10.913 Punkte. In der letzten Handelsstunde verstärkte sich die Abgabedynamik noch einmal, die Marke von 11.000 konnte nicht verteidigt werden. Auf Quartalssicht war es der größte Verlust seit über zwei Jahren.
Für den S&P-500 ging es um 2,5% bzw 29 auf 1.131 Zähler nach unten und der Nasdaq-Composite verlor 2,6% oder 65 auf 2.415 Stellen. Umgesetzt wurden 1,32 (Donnerstag: 1,12) Mrd Aktien. Dabei wurden 626 (2.178) Kursgewinner und 2.448 (858) -verlierer gezählt, unverändert schlossen 57 (76) Titel. Ein überraschender Anstieg der Inflation in der Euro-Zone habe die Hoffnung auf Zinssenkungen merklich gedämpft, hieß es. "Die Inflationsentwicklung macht eine Zinssenkung für die EZB schwieriger. Der Markt hatte letztlich darauf als Konjunkturstimulus gehofft", fasste Marktstratege Doug Cote von ING Investment Management die Enttäuschung am Markt zusammen. Zunehmend hätten sich Anleger aber nicht nur über das Wachstum in der entwickelten Welt, sondern auch in den Schwellenländern besorgt gezeigt.
Der Einkaufsmanagerindex (PMI) der HSBC für China fiel zwar höher als erwartet aus, gleichwohl war er aber im September erneut nicht gestiegen. Zudem hatte Brasilien die Wachstumsprognosen nach unten angepasst. Das nachlassende Wirtschaftswachstum in den Schwellenländern sei insbesondere deshalb Besorgnis erregend, da das Wachstum in Europa und den USA von der Schuldenkrise stark belastet werde, so Stimmen aus dem Handel. Verstärkt wurden die trüben Konjunkturaussichten von einer schwachen Einkommensentwicklung der US-Verbraucher.
Zwar kletterten die Ausgaben der US-Konsumenten im August wie erwartet um 0,2%, parallel sanken jedoch die Einkommen um 0,1%, während Volkswirte eine Zunahme um 0,1% erwartet hatten. Es war der erste Einkommensverlust seit rund zwei Jahren. Händler werteten die Daten im Hinblick auf das künftige Ausgabeverhalten in den USA als äußerst schwaches Zeichen. Kurzzeitig brachten unerwartet positiv ausgefallene Daten etwas Entlastung. Sowohl der Einkaufsmangerindex aus Chicago wie auch die zweite Lesung des Index der Universität Michigan zur Verbraucherstimmung lagen über den Erwartungen. Allerdings verläuft die Erholung eher zögerlich.
Zu den größten Abgebern zählten Aktien aus den Sektoren Finanzen, Industrie und Rohstoffe. Defensive Titel hielten sich etwas stabiler. Die stark zyklischen Anteilsscheine des Aluminiumverhütters Alcoa gehörten dann auch zu den Papieren mit den höchsten Einbußen im DJIA, die Aktie gab 4,9% auf 9,57 USD ab. Mit einem Verlust von 5,6% auf 22,45 USD waren nur Hewlett-Packard schwächer. Auch die zuletzt hoch volatilen Finanzwerte kamen deutlich unter die Räder: Bank of America verloren 3,6% auf 6,12 USD und J.P. Morgan 4% auf 30,12 USD. Merck & Co stellten mit einem Aufschlag von 0,1% auf 32,70 USD den einzigen Gewinner im DJIA.
Micron Technology brachen außerhalb des DJIA um 14,1% auf 5,04 USD ein. Der Halbleiterkonzern hat im vierten Quartal die Erwartungen klar verfehlt. Statt eines prognostizierten Gewinns verbuchte das Unternehmen einen Verlust. Umsatz und Margen litten unter dem Preisverfall bei Speichereinheiten. Ingersoll-Rand stürzten um 12,1% auf 28,09 USD ab. Der Industriekonzern senkte seinen Quartalsausblick. Orion Marine sanken belastet von einem schwachen Sektorausblick des Unternehmens um 7,4% auf 5,77 USD.
Laut "WSJ" befindet sich McGraw-Hill in fortgeschrittenen Gesprächen, ihre S&P-Indizes mit denen der CME Group, die Dow-Jones-Indizes, zusammenzulegen. McGraw-Hill fielen um 3,1% auf 41,00 USD und CME Group um 4,2% auf 246,40 USD. Eastman Kodak hat laut "WSJ" Spezialisten für Restrukturierungen angeheuert. Anleger überzeugte das nicht, die Titel brachen um 53,8% auf 0,78 USD ein.
DJG/DJN/flf (END) Dow Jones NewswiresSeptember 30, 2011 17:08 ET (21:08 GMT)
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