Lufthansa und Vereinigung Cockpit brechen Gespräche ab - Aktie fällt
Eine Lösung im jahrelang schwelenden Tarifkonflikt zwischen der Lufthansa und der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) ist wieder in weite Ferne gerückt.
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Beide Parteien haben ihre Gespräche am späten Freitagabend abgebrochen, bestätigten VC-Sprecher Jörg Handwerg und ein Lufthansa-Sprecher am Samstagmorgen Dow Jones auf Nachfrage. Weitere Pilotenstreiks drohen seiner Aussage nach zunächst aber nicht.
"Von Streiks kann keine Rede sein, weil wir ja nur Gespräche und keine Verhandlungen geführt haben", sagte VC-Sprecher Handwerg. Die zunächst auf mehr als zwei Monate angesetzten Gespräche zwischen dem Lufthansa-Management und VC wurden zuletzt zweimal um jeweils eine Woche verlängert.
Dabei drangen durchaus positive Signale in die Öffentlichkeit. "Wir haben uns angenähert und dann wieder entfernt", sagte Handwerg. Der VC-Sprecher wollte aber nicht ins Detail gehen, weil die Parteien Stillschweigen vereinbart hätten.
Lufthansa und die VC hatten sich zuletzt in vielen Punkten deutlich angenähert, dann aber in einigen Fragen auch wieder voneinander entfernt, hieß es fast gleichlautend auch seitens der Lufthansa. Die Airline sei aber weiterhin davon überzeugt, dass eine Einigung möglich ist und werde alles daran setzen, die Gespräche mit der VC wieder aufzunehmen, so der Sprecher weiter.
Kern des Tarifstreits zwischen der Lufthansa und den Piloten ist nicht nur das Gehalt, sondern vielmehr die Frage, wann und zu welchen Bedingungen die Piloten in den Vorruhestand wechseln können. Bislang ist das bereits ab dem 55. Lebensjahr möglich. Lufthansa will die Altersgrenze für jüngere Piloten aber anheben, weil sie die derzeitigen Regelungen für nicht mehr finanzierbar hält.
Von der Vereinigung Cockpit hieß es Mitte Mai, die Übergangsversorgung sei zwar ein zentraler Teil des Tarifkonflikts, aber auch zahlreiche andere Tarifvertragsregelungen seien noch offen. Daher seien die Gespräche komplex.
Die Tarifkonflikte mit dem Bodenpersonal und zuletzt der Flugbegleiter-Gewerkschaft UFO, wo es um ähnliche Problemfelder ging, wurden erfolgreich gelöst.
Den Abbruch der Gespräche im Tarifstreit bei der Lufthansa haben die Anleger am Montag mit Kursverlusten bei den Aktien der Fluggesellschaft quittiert. Am Vormittag gaben die Papiere als schwächster DAX-Wert um 1,04 Prozent auf 10,915 Euro nach. Damit ist ein Teil des kräftigen Kursaufschlags vom vergangenen Freitag wieder dahin.
FRANKFURT (Dow Jones)
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Bildquellen: DANIEL ROLAND/AFP/Getty Images, Tupungato / Shutterstock.com
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