Lanxess: Zachert tritt auf die Bremse

Der Konzernchef von Lanxess erwartet ein weiteres schwieriges Jahr. Abschreiben sollten Anleger die Aktie deshalb aber noch lange nicht.
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von Florian Westermann, Euro am Sonntag
Lanxess steckt tief im Abstiegskampf. Bei der jüngsten Überprüfung des Arbeitskreises Aktienindex der Deutschen Börse Anfang Dezember verteidigte der Kölner Spezialchemiekonzern zwar seine Mitgliedschaft im DAX. Bröckelt der Kurs aber weiter ab, droht Anfang März der Rauswurf aus dem elitären Klub.
Das zu verhindern, liegt in den Händen von Matthias Zachert. Der 47-Jährige, der im April das Ruder bei dem Chemieriesen übernahm, schwört die Anleger nun erst einmal auf eine weitere Durststrecke ein. "Auf jeden Fall haben wir ein weiteres schwieriges Jahr vor uns", sagte der als Sanierer bekannte Manager dem "Handelsblatt".
Auch für das abgelaufene Jahr äußerte sich der Lanxess-Chef zurückhaltend. Die Ergebnisse werden demnach eher am unteren Rand der prognostizierten Spanne liegen. Im vierten Quartal bewege sich der Konzern im Rahmen der eigenen Prognosen.
Im November bekräftigte Zachert das Gewinnziel für das Gesamtjahr 2014 von 780 bis 820 Millionen Euro auf operativer Basis vor Sondereinflüssen. Unter dem Strich könnte indes ein Verlust anfallen. "Es steht Spitz auf Knopf", sagte Zachert damals. Grund sind Einmalaufwendungen für den Konzernumbau. Bis Ende 2016 soll die Restrukturierung 150 Millionen Euro kosten. Rund 100 Millionen Euro werden bereits 2014 verbucht. Ob die Kölner auch die Dividende kürzen, wollte Zachert damals nicht sagen. "Das hängt auch vom Jahresergebnis ab."
Kopfzerbrechen bereitet Zachert das Geschäft mit synthetischem Kautschuk. "Allen im Konzern ist klar, dass wir keine vorübergehende Nachfrageschwäche, sondern strukturelle Probleme im Kautschukgeschäft haben. Die Überkapazitäten werden noch zunehmen, und damit droht ein weiterer Preisverfall", sagte Zachert nun. Das Geschäft mit Synthetikkautschuk für die Auto- und Reifenbranche steuert rund 40 Prozent zum Umsatz bei.
Probleme im Kautschukmarkt
Trotzdem nimmt der Weltmarktführer in dem Bereich in diesem Jahr zwei neue Großanlagen für synthetischen Kautschuk in Asien in Betrieb. Die Investitionen in die Werke stieß einst Zacherts Vorgänger Axel Heitmann an. Der neue Chef steuert aber gegen. Um das fragile Preisgefüge auf dem Weltmarkt nicht noch weiter zu strapazieren, lässt Zachert die neuen Anlagen vorerst nicht unter Volllast laufen. Dafür nimmt der 47-Jährige in den kommenden zwei Jahren sogar Kosten in Höhe von 100 Millionen Euro in Kauf.
Außerdem will Zachert bestehende Anlagen auf eventuelle Überkapazitäten hin überprüfen und gegebenenfalls Werke teilweise oder ganz stilllegen. Selbst Allianzen im Kautschukbereich hält der Lanxess-Chef für denkbar. Unter Zacherts Vorgänger Heitmann wäre das wohl undenkbar gewesen. Eine Entscheidung werde es aber frühestens im zweiten Halbjahr geben. Auf lange Sicht dürften sich die Investitionen in den Bereich auszahlen. Während der Automarkt in Europa weiter schwächelt, boomt die Nachfrage in den USA und in Asien. Außerdem ist der Ersatzreifenmarkt ein Garant für stetige Nachfrage.
Nach den hohen Investitionen in das Kautschukgeschäft unter Heitmanns Regie muss Zachert die Abhängigkeit vom Autosektor verringern. Denkbar wären etwa Zukäufe in den Bereichen Agrarchemie und Wasseraufbereitung. Zachert kündigte nun bereits Investitionen in die beiden Sparten "Advanced Intermediates" - also etwa Zwischenprodukte unter anderem zur Herstellung von Agrochemikalien - und "Performance Chemicals", die etwa bei der Wasseraufbereitung Verwendung finden, an.
Zacherts Mission ist langfristiger Natur. Einem möglichen Rauswurf aus dem DAX sieht der Manager gelassen entgegen. Der Konzern müsse jetzt erst einmal wieder ertragsstark werden - ganz gleich, in welchem Aktienindex.
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06.01.2025 | LANXESS Neutral | UBS AG |
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