Monsanto weist wohl neuen Vorstoß von Bayer zurück
Die Bayer AG hat offenbar einen neuen Vorstoß zur Übernahme des Agrarchemiekonzerns Monsanto unternommen.
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Dabei hätten die Leverkusener aber eine Abfuhr erhalten, berichten mehrere Informanten.
Bayer habe in den jüngsten Tagen einen Brief an den US-Konzern geschickt und um weitere Informationen über die Geschäftsaktivitäten der Amerikaner gebeten, um erst im Anschluss möglicherweise das 62 Milliarden Dollar schweres Übernahmeangebot zu erhöhen, berichten die Informanten. Monsanto wolle aber keinen Zugang zu seinen Büchern gewähren, bis Bayer nicht das Kaufangebot erhöht habe. Beide Seiten befänden sich nun in einer Sackgasse. Der US-Konzern habe den neuen Vorstoß als kaum verändert im Vergleich zum vorgelegten Kaufgebot angesehen.
In dem Brief habe Bayer versichert, die Finanzierung für eine Transaktion gesichert zu haben. Zudem zeigten sich die Deutschen zuversichtlich, mögliche Bedenken der Regulierer ausräumen zu können, hieß es bei den informierten Personen.
Monsanto hatte im Mai das Übernahmeangebot von Bayer abgelehnt. Der DAX-Konzern hatte 122 US-Dollar je Aktie geboten. Die Amerikaner hatten neben mehr Geld auch Klarheit darüber gefordert, welche regulatorischen Risiken bei einer Übernahme bestehen würden.
Bayer habe sich in der vergangen Woche eine Finanzierung im Umfang von 60 Milliarden US-Dollar für die mögliche Übernahme gesichert, berichten mehrere Informanten. Zudem müsste der DAX-Konzern die 8 Milliarden Dollar Schulden von Monsanto übernehmen.
Unternehmen ringen oft hart miteinander im Hintergrund, bevor sich zu einer Fusionsvereinbarung aufraffen. Nach Bekanntwerden des neuen, aber vergeblichen Bayer-Vorstoßes verloren Monsanto-Aktien im US-Handel 2 Prozent an Wert, erholten sich dann aber wieder etwas.
Bayer will mit der Übernahme den weltgrößten Hersteller von Saatgut und Pflanzenschutzmitteln formen. Die Branche konsolidiert. Monsanto war vergangenes Jahr damit gescheitert, den schweizerischen Wettbewerber Syngenta zu kaufen. Die Amerikaner haben angedeutet, Bayer gegenüber offen zu sein. Details, zu welchen Bedingungen sie einer Übernahme zustimmen würden, haben sie jedoch nicht kommuniziert.
Monsanto ist der weltweit größte Saatenproduzent und hat eine führende Position bei Gentechnik. Bayer ist im Pflanzenschutz stark, während die Präsenz bei Saatgut schwächer ausgeprägt ist. Die Branche ist im Umbruch. So arbeiten Dow Chemical und Dupont an einer Fusion mit anschließender Aufspaltung, während Syngenta für 43 Milliarden US-Dollar an die China National Chemical verkauft werden soll.
Nicht allen Investoren gefallen die Pläne von Bayer. So hatte die Aktie des DAX-Konzerns vor Bekanntwerden der Übernahmepläne bei rund 100 Euro gestanden. Am Freitag notierte sie nur noch bei 88 Euro. Es besteht die Sorge, Bayer könnte zu viel für Monsanto bezahlen.
Andere fürchten, dass Bayer zu sehr auf ein Pferd setzt. Bislang steht der deutsche Konzern auf zwei Säulen: Pharma und Agrochemie. Künftig könnte er stark von den Entwicklungen der Agrarmärkte abhängig werden.
Nach der Übernahmeofferte Ende Mai bemühte sich Bayer bei Investoren in Deutschland, Großbritannien und den USA darum, die Transaktion zu erklären. Einige Investoren kamen, um etwas über den langfristigen Nutzen der Übernahme zu erfahren. David Moss von der Finanzfirma F&C Management Ltd sagte, ohne Zweifel würde der Zukauf das Pflanzenschutzgeschäft von Bayer stärken.
Die Angst der Bayer-Aktionäre vor einer zu teuren Übernahme des US-Saatgutriesen Monsanto ist am Montag zumindest ein wenig gemildert worden. Die Papiere hielten sich in einem schwachen Gesamtmarkt mit einem Minus von 0,17 Prozent auf 87,85 Euro relativ gut. Das reichte gegen Mittag für den zweiten Platz im deutschen Leitindex DAX, der um mehr als ein Prozent nachgab.
NEW YORK (Dow Jones)
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