Schwächste Inflationsrate in Deutschland seit 2009
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Der Preisverfall für Rohöl an den Weltmärkten hat die Inflationsrate in Deutschland im vergangenen Jahr auf den tiefsten Stand seit 2009 gedrückt.
Im Jahresdurchschnitt 2015 stiegen die Verbraucherpreise lediglich um 0,3 Prozent, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtete. Die jährliche Inflationsrate ist somit seit 2011 rückläufig.
Die geringe Jahresteuerungsrate 2015 wurde vor allem durch die Preisentwicklung der Energieprodukte geprägt. Energie insgesamt verbilligte um 7,0 Prozent, die Preise für leichtes Heizöl fielen um 23,1 Prozent und für Kraftstoffe um 10,0 Prozent. Ohne Berücksichtigung der Energie lag die Jahresteuerungsrate bei 1,1 Prozent. Die Preise für Lebensmittel stiegen im Jahresdurchschnitt um 0,8 Prozent.
Im Dezember sank die jährliche Inflationsrate auf 0,3 Prozent von 0,4 Prozent im November. Die Statistiker bestätigten damit - wie von Volkswirten erwartet - ihre vorläufige Schätzung vom 4. Januar. Binnen Monatsfrist sanken die Preise für den täglichen Bedarf um 0,1 Prozent, womit die vorläufigen Daten ebenfalls bestätigt wurden.
Der für europäische Zwecke berechnete Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) für Deutschland lag im Dezember um 0,2 Prozent über dem Stand vom Vorjahr. Im Vergleich zum Vormonat stagnierte der Index. Auch die vorläufigen Ergebnisse für den HVPI wurden bestätigt.
Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt für die Eurozone eine Rate von knapp 2 Prozent an, die sie aber seit längerer Zeit verfehlt. Weil der Leitzins schon fast null beträgt, kauft die EZB monatlich Anleihen für rund 60 Milliarden Euro, um die Inflation künstlich anzufachen. Zuletzt lockerte die EZB ihre Geldpolitik noch weiter, indem sie den Strafzins für Banken erhöhte und das Kaufprogramm um sechs Monate verlängerte.
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WIESBADEN (Dow Jones)
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