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Nanogate-Chef: "Wir führen Nanogate in eine neue Dimension"

06.06.16 20:32 Uhr

Nanogate-Chef: "Wir führen Nanogate in eine neue Dimension" | finanzen.net
Ralf Zastrau, Nanogate

Nanogate-CEO Ralf Zastrau über den "bedeutenden Meilenstein" der Goletz-Übernahme, den mittelfristig erwarteten "erheblichen Schub" durch die jüngsten Investitionen sowie die weitere Internationalisierung.

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Nanogate überspringt die mittelfristig angepeilte Umsatzmarke von 100 Millionen Euro schneller als erwartet. Nach der Mehrheitsübernahme des Kunststoff-Spezialisten Goletz steht das Systemhaus für Hochleistungsoberflächen im laufenden Jahr vor einem Umsatzsprung auf mehr als 105 Mio. Euro. Das EBITDA soll auf mehr als 12 Mio. Euro steigen. Zusätzlichen Rückenwind verleiht ein 20-Mio-Euro-Auftrag eines Premium-Automobilkonzerns, den Nanogate im Mai an Land ziehen konnte.

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Herr Zastrau, Nanogate setzt seinen dynamischen Wachstumskurs mit der Übernahme von 75 Prozent der Anteile am Kunststoff-Spezialisten Goletz fort. Sie sprechen dabei von einem "bedeutenden Meilenstein". Warum ist die Walter Goletz GmbH die ideale Verstärkung für Nanogate?
Ralf Zastrau: Mit diesem Wachstumsschritt erweitern wir unsere Kompetenzen für die Entwicklung, Produktion und Veredelung von hochwertigen Kunststoffkomponenten. Nanogate agiert zunehmend als One-Stop-Shop für seine Kunden. Internationale Konzerne unterstützen wir entlang der gesamten Wertschöpfungskette für multifunktionale, design-orientierte Kunststoffkomponenten. Unser Know-how für Design und Engineering sowie Projektmanagement stärken wir unserer Mehrheits-Beteiligung erheblich.

Lassen Sie uns noch einmal auf das abgelaufene Geschäftsjahr zurückblicken. Nanogate hat 2015 bei Umsatz und operativem Ergebnis die Prognose deutlich übertroffen. Waren Sie selbst überrascht von der starken Nachfrage, insbesondere in der zweiten Jahreshälfte?
Wir haben im vierten Quartal einen überragenden Schlussspurt hingelegt, damit war vorher nicht zu rechnen. Dank dieser besonders starken Nachfrage haben wir unsere ohnehin bereits erhöhte Umsatzprognose nochmals deutlich übertroffen. Das hohe Interesse an unseren Leistungen verzeichnen wir über alle unsere Zielbranchen hinweg - das freut mich besonders.

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Auch 2015 sind erhebliche Mittel in den Ausbau der Technologieportfolios und der Kapazitäten sowie die internationale Markterschließung geflossen. Was haben Sie konkret umgesetzt und welche Ziele verfolgen Sie damit?
Nanogate hat 2015 fast zehn Millionen Euro in neue Technologien und Kapazitäten investiert. Überdies flossen erhebliche Mittel in Prozesse und Projekte, die damit im Zusammenhang stehen, sowie die Markterschließung. Zu den wichtigsten Maßnahmen zählen der Aufbau unserer neuen Technologieplattform N-Metals Chrome sowie das dazugehörige neue Kompetenzzentrum für hochwertige Metallanwendungen. Von diesen Schritten versprechen wir uns mittelfristig einen erheblichen Schub. Parallel haben wir konzernwert die Kapazitäten ausgeweitet, beispielsweise im Glazing-Kompetenzzentrum. Unser Ziel ist es, Nanogate in eine neue Dimension bei Know-how, Leistungsspektrum und Geschäftsvolumen zu führen.

Sie haben angekündigt, im laufenden Jahr die Internationalisierung voranzutreiben. In der Türkei haben Sie bereits eine Tochtergesellschaft gestartet, jetzt folgt eine Tochtergesellschaft in den USA. Was erhoffen Sie sich von der weltweiten Präsenz?
Wir kommen international sehr gut voran: Der Export ist 2015 um mehr als ein Drittel auf rund 42 Mio. Euro gestiegen. Das bestätigt unsere gute Ausrichtung, so dass wir unsere internationale Aufstellung kontinuierlich ausbauen möchten. Ganz aktuell haben wir die Tochtergesellschaft Nanogate Technologies, Inc. gegründet, um unser Wachstum in den USA zu beschleunigen. Seit mehreren Jahren laufen bereits Projekte - darauf wollen wir jetzt aufsetzen und in der weltgrößten Wirtschaftsnation noch deutlich stärker Fuß fassen. Und vom Standort Istanbul aus möchte der Konzern nun die attraktiven Märkte in der Türkei sowie im Nahen und Mittleren Osten erschließen. Überdies schauen wir uns weitere internationale Standorte an. Konkret gibt es noch keine Entscheidung über weitere Auslandsvertretungen. Die aktuelle Geschäftsentwicklung bestätigt unseren Kurs: Wir erwarten ein deutlich wachsendes US-Geschäft, während der Konzern in Asien bereits einen starken Absatz verzeichnet. Insgesamt ist Nanogate in mehr als 30 Ländern aktiv.

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Wie zufrieden sind Sie mit dem Start ins Geschäftsjahr 2016? Konnten Sie die Dynamik aus dem Schlussquartal mit ins neue Jahr nehmen?
Nanogate ist gut ins neue Jahr gestartet. Beispielsweise verzeichnen wir im Möbelsektor eine verstärkte Nachfrage. Der Auftragseingang ist in allen Zielmärkten weiterhin hoch. Daher sind wir optimistisch und erwarten, dass der Umsatz auf Basis der laufenden Projekte und der neuen Mehrheits-Beteiligung auf mehr als 105 Mio. Euro steigen dürfte. Zugleich soll sich das operative Ergebnis EBITDA auf mehr als 12 Mio. Euro erhöhen - und das obwohl weiterhin erhebliche Mittel in unser Expansionsprogramm fließen. Wir erwarten somit eine steigende Profitabilität und verbreitern zugleich die Basis, um künftig unser Geschäftsvolumen auszubauen.

Zu den wichtigsten Projekten im laufenden Jahr zählt der Start der neuen Technologieplattform zur multifunktionalen Metallisierung von Oberflächen. Wo kommt diese Technologie zum Einsatz? Haben Sie schon konkrete Projekte in der Pipeline?
Nanogate steht derzeit in zahlreichen Gesprächen über mögliche Projekte. Die Verhandlungen mit bestehenden als auch potentiellen Kunden belegen das große Interesse an unserer Technologie - wir sind daher sehr zuversichtlich. Denn mit der neuen Technologieplattform N-Metals Chrome schafft Nanogate die vom Markt dringend geforderte Alternative zu umweltbelastenden sowie anwendungsseitig eingeschränkten Galvanikprozessen und bietet neue Design- und Funktionsoptionen. Die Technologie verzichtet auf umweltbelastende Stoffe wie Chrom6 oder Nickel. Unsere neue Technologie ermöglicht vielfältige Design- und Farbvarianten und ist bei einer Vielzahl von Substraten einsetzbar.

Wie angesprochen werden Sie die mittelfristig angepeilte Umsatzmarke von 100 Mio. Euro bereits im laufenden Jahr durchbrechen - und damit früher als geplant. Was sind Ihre nächsten Ziele?
Unser Wachstumsprogramm Phase5 läuft unverändert weiter. Ein wichtiges Ziel haben wir in der Tat erreicht und dürften gemäß unserer Prognose dieses Jahr die Marke von 100 Mio. Euro Umsatz überschreiten. Da ist Nanogate schneller vorangekommen als von uns ursprünglich erwartet. Unser Programm umfasst noch weitere Bausteine wie beispielsweise den Ausbau des Technologie- und Anwendungsportfolios sowie eine stärkere Internationalisierung. Und ungeachtet unserer neuen Beteiligung gehört auch externes Wachstum weiter zu unseren Optionen. Es gibt also viel zu tun. In diesem Rahmen werden wir in den nächsten Monaten unsere Mittelfristplanung überarbeiten und im Anschluss daran unsere Aktionäre informieren.

Trotz der bereits angesprochenen hohen Investitionen in die Wachstumsstrategie hat sich das operative Ergebnis (EBITDA) im vergangenen Jahr überproportional auf über 10 Mio. Euro verbessert. Welches Margenpotenzial sehen Sie mittelfristig?
Neben dem Umsatzanstieg achtet Nanogate auch darauf, die Profitabilität kontinuierlich auszubauen. Damit verbunden ist natürlich das Ziel, die EBITDA-Marge zu erhöhen. Die Entwicklung im Jahr 2015 bestätigt diesen Kurs. Skaleneffekte und ein stärkeres Komponentengeschäft werden dazu beitragen, die EBITDA-Marge mittelfristig weiter zu verbessern.

Herr Zastrau, vielen Dank für das Interview.

Haftungsausschluss/Disclaimer: Das aktuelle Interview dient ausschließlich zu Informationszwecken. Die Meinungen und Aussagen der Interviewpartner spiegeln nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich diejenige des Interviewpartners. Das Interview ist keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren. Für Richtigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für Vermögensschäden wird keinerlei Haftung übernommen.

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