Interview

Softing-Chef: Habe wieder Aktien hinzugekauft

25.10.11 11:00 Uhr

Nachdem Softing das beste Halbjahr in seiner Firmengeschichte erzielte, könnte das Unternehmen einen neuen Rekord aufstellen. CEO und Großaktionär Trier über seine Erwartungen.

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Softing hat im ersten Halbjahr ein EBIT von gut 2 Millionen Euro erzielen können (nach 0,2 in 2010) und ein EPS von 27 Cent (3 Cent) erzielt. Damit stehen die Chancen gut, dass Softing im laufenden Jahr ein EPS zwischen 50 Cent und 55 Cent je Aktie erzielen kann. Bei einem Umsatz von 35 Millionen Euro wäre dies ein absoluter Firmenrekord. Da es berechtigte Hoffnung gibt, dass sich das Ertragswachstum im kommenden Jahr fortsetzt, weil eine Reihe von Großaufträgen, die in 2011 zur Serienreife gebracht worden sind, erste Erträge abwerfen, scheint die Aktie ein kräftiges Aufwärtspotential zu haben.

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Herr Dr. Trier, Warburg Research billigt Ihnen für das zweite Halbjahr 2011 „nur“ ein EBIT von 1,2 Millionen Euro zu. Bitte erläutern Sie unseren Lesern, warum das zweite Halbjahr 2011 schlechter als das erste werden soll, wo doch normalerweise gerade das vierte Quartal zu den starken Abschnitten eines jeden Jahres gehört und Sie auch im zweiten Halbjahr 2010 60 Prozent der Umsätze machten?
Dr. Wolfgang Trier: Die Saisonalität hat in den letzten Jahren stark nachgelassen. Das starke zweite Halbjahr in 2010 ging auf die wirtschaftliche Erholung unserer Kunden und nicht auf eine Saisonalität zurück. Tatsächlich kann das EBIT in unserem Geschäft von Quartal zu Quartal stark schwanken. Wir verkaufen Hardware und Software, wobei die Software aufgrund des fehlenden Wareneinsatzes ungleich höheres Margenpotenzial bietet. Daher kann man trotz kerngesunden Geschäfts nicht einfach das EBIT des ersten Halbjahres als Prognose für das Gesamtjahr verdoppeln. Ich gehe davon aus, dass Warburg Research dies in die Prognose einbezogen hat. Trotzdem sehe ich durchaus Chancen, dass Softing die Erwartungen der Analysten übertreffen könnte.

Was sind in 2011 die größten Ertragstreiber?
Die größten Ertragstreiber kommen dieses Jahr aus dem Segment Automotive Electronics. Hier konnte bestehendes Geschäft aufgrund von Alleinstellungsmerkmalen in der Marge deutlich verbessert und neues Geschäft generiert werden.

Wie sieht die Branchenaufteilung zwischen den Segmenten "Industrieautomation" und "Automotive" aus?
Beide Segmente tragen in etwa gleich zum Umsatz bei. Auf der EBIT-Seite "führt" dieses Jahr die Automotive. Mittelfristig wird aber auch die Industrieautomation wieder zweistellige EBIT-Margen bei wachsenden Umsätzen liefern.

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Welche der vorgenannten Bereiche ist der wachstumsstärkste in diesem und im kommenden Jahr?
Die Automotive hatte großen Nachholbedarf und ist dieses Jahr der klare Gewinner im internen Wettbewerb. Aufgrund der ungeheuren Schubkraft der im letzten Jahr gemeldeten Abschlüsse wird die Automotive vermutlich auch in 2012 die Nase vorne haben.

Der Q2-Umsatz ist in 2011 um 32 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gewachsen. Sind damit die Kapazitäten voll ausgelastet oder können Sie noch eine „Schippe drauflegen“?

Dr. Wolfgang Trier, Softing-CEO und Großaktionär
Auf Seiten der Produkte haben wir kein Kapazitätsproblem, da Softing die Fertigung seiner Produkte schon immer ausgelagert hat. So läuft es bei Produkten in Zeiten hoher Nachfrage nur auf die ausreichend schnelle Beschaffung von Bauteilen hinaus. Dies war in diesem Jahr durch hohe die Nachfrage am Markt und den Abbau der Fertigungskapazitäten bei den Bauteilherstellern in 2009 eng. Bei den Projekten sieht es anders aus. Hier haben wir trotz deutlichen Personalaufbaus die Situation, dass wir kapazitätsbedingt immer wieder Projekte ablehnen müssen. Wir bündeln derzeit unsere Projektressourcen auf die Projekte, die später zu einer Nachfrage an Produkten führen werden. In Summe wäre es eine gute Leistung, wenn wir das Umsatzniveau aufrechterhalten können.

Gerade im Bereich Automotive haben Sie im ersten Halbjahr 2011 eine sehr stolze EBIT-Marge von knapp 17 Prozent erreichen können. Wie lange glauben Sie, werden Sie diese hohe Profitabilität noch durchhalten können?
Bei den vorliegenden 17 Prozent kommen einige positive Effekte zusammen. Aber selbst bei eine "Normalisierung" sehe hier für die absehbare Zukunft klar zweistellige EBIT-Margen.

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Mit welcher Netto-Finanzposition je Aktie werden Sie voraussichtlich am 30.09. abschließen können?
Die Netto-Finanzposition, also die Summe aus Cash, Festgeldern, Wertpapieren etc. abzüglich der Finanzverbindlichkeiten, lag zum Ende des ersten Halbjahres bei gut 5,4 Mio. EUR. Aufgrund unserer stark gestiegenen Produktnachfrage haben wir in diesem Jahr im sieben-stelligen EUR Bereich Bauteile aufs Lager gelegt sowie in die Infrastruktur des Unternehmens investiert. Beides wird sich in 2012 und den Folgejahren positiv auf Umsatz und EBIT-Marge auswirken, auch wenn es in 2011 einem weit höheren Aufbau der Finanzposition im Wege stand. Bis zum Ende des Jahres erwarte ich einen Aufbau der Finanzposition auf über 6 Mio. EUR oder mehr als 1 EUR pro Aktie. Dies gilt natürlich unter der Voraussetzung, dass es keine Abflüsse aus Unternehmenskäufen geben wird. Und um die Frage vorweg zu nehmen: wir rechnen in 2011 derzeit nicht mehr mit einem Abschluss einer Übernahme.

Sie haben immer wieder betont, dass Sie Ihre Aktienposition im Familienkreis weiter aufstocken wollen. Warum machen Sie das nicht, nachdem der Kurs von 4,80 Euro wieder auf 3,60 Euro zurückgekommen ist, aber die Firma andererseits in eine neue Ertragsqualität hineinwächst?
Das mache ich immer in den kurzen Zeiträumen, in denen ich als Insider das auch darf. So habe ich auch dieses Jahr wieder Aktien hinzugekauft. Leider bekomme ich nicht annähernd die Menge an Aktien, die ich gerne hätte. Für die Aktie bedeutet dies aber, dass wir entgegen dem Umfeld nicht weit abgefallen sind. Wir sehen selbst bei Tagen mit fallenden Kursen mengenmäßig nur einen geringen Druck auf der Softing Aktie, die gerade wieder dabei ist, die 4 Euro Marke zu überschreiten.

Kann der Investor davon ausgehen, dass für 2011 die Dividende auf 15 oder 20 Cent (Vorjahr 11 Cent) erhöht wird?
Vorstand und Aufsichtsrat haben hierzu noch nicht abschließend beraten. Von der Grundhaltung ist aber davon auszugehen, dass wir uns bemühen werden, bei dem derzeitig sehr guten Unternehmenserfolg auf die Aktionäre teilhaben zu lassen. Mehr darf ich derzeit dazu nicht sagen.

Was werden Sie tun, um das von Ihnen avisierte Kursniveau von 10 Euro tatsächlich zu erreichen?
Ganz einfach: konsequent über die nächsten Jahre weiter Umsatz und Ergebnis ausbauen. Unser Ziel ist ein zweistelliges Wachstum bei unverändert guten Margen. Das wird dem Markt nicht verborgen bleiben.

Haftungsausschluss/Disclaimer:
Das aktuelle Interview dient ausschließlich zu Informationszwecken. Die Meinungen und Aussagen der Interviewpartner spiegeln nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich diejenige des Interviewpartners.
Das Interview ist keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren. Für Richtigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für Vermögensschäden wird keinerlei Haftung übernommen.

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