Interview

Impreglon-CEO: "USA, Osteuropa und China stehen im Vordergrund"

28.04.14 16:15 Uhr

Henning J. Claassen, Impreglon-CEO, über den aktuellen Ergebnissprung, die nächsten Akquisitionsziele und ein ehrgeiziges Umsatzziel für 2017.

Starker Jahresauftakt: Um 400% konnte Impreglon sein Vorsteuerergebnis im ersten Quartal 2014 steigern. Das hohe Akquisitionstempo der vergangenen Jahre beginnt nun Früchte zu tragen. Bei Umsätzen von 33,6 Mio. Euro erzielte der Beschichtungsspezialist ein Ergebnis je Aktie von 0,20 Euro nach 0,04 Euro im Vorjahr. Auch im Gesamtjahr erwarten die Lüneburger deutliche Zuwächse bei Umsatz und Gewinn.

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Herr Claassen, neue Rekorde bei Umsatz und Ertrag - die Impreglon-Zahlen zum ersten Quartal 2014 können sich sehen lassen. Waren Sie selbst überrascht von der Steigerung des Vorsteuergewinns um 400%?
Henning J. Claassen: In den Auswertungen der Monate Januar und Februar zeigte sich schon eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorjahr. Da auch die Tagesberichte der einzelnen Werke im März die guten Zahlen bestätigten, war ich nicht wirklich überrascht.

Ernten Sie jetzt die Früchte Ihres dynamischen Expansionskurses der vergangenen Jahre?
Ja, das ist sicherlich der Fall. Das Hereinwachsen der zehn Akquisitionen aus den Jahren 2011 und 2012 in die Ergebnisse der Bestandsunternehmen hat neben der besseren Auslastung aller Werke wesentlich zum guten Ergebnis beigetragen.

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Gab es im ersten Quartal 2014 auch Sonderfaktoren, die den Ergebnisanstieg positiv beeinflusst haben?
Eigentlich nicht. Ein oder zwei Sonderfaktoren aus 2013 sind entfallen. Dafür gibt es, wie jedes Jahr, ein oder zwei neue Sonderfaktoren in dem einen oder anderen Werk. Die Ergebnisse des ersten Quartals wurden dadurch jedoch nicht beeinflusst.

Die Auslastung der gesamten Gruppe hat sich verbessert. Erwarten Sie, dass sich diese Entwicklung in den kommenden Monaten fortsetzen wird?
Wir haben in den letzten Jahren viel in die Instandhaltung und Erweiterung der Werke investiert, so dass wir in der Auslastung noch reichlich Reserven haben. Wir erwarten für die restlichen Monate des Jahres eine Fortsetzung des guten Auftragseingangs.

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Gibt es noch Sorgenkinder unter den 35 Werken weltweit?
90% der Akquisitionen machen uns schon Freude. An den verbleibenden 10% arbeiten wir mit Hochdruck.

Im Gesamtjahr 2014 streben Sie bei Erlösen von 140 Mio. Euro ein EBITDA von 20 Mio. Euro an. Nach Steuern würde dies einer Gewinnverdopplung gegenüber 2013 auf über 5 Mio. Euro entsprechen. Ist bei dieser ehrgeizigen Planung überhaupt noch Überraschungspotenzial vorhanden?

Henning J. Claassen, Impreglon-CEO
Ich hatte für 2013 einen Umsatz von 120 Mio. Euro und ein EBITDA von 16 Mio. Euro prognostiziert. Der geprüfte Jahresbericht weist einen Umsatz von 120,2 Mio. Euro und ein EBITDA von 15,6 Mio. Euro aus. In 2014 würde ich die Erwartungen gerne übertreffen bzw. die fehlenden 0,4 Mio. EBITDA aus 2013 noch drauflegen. Das wird klappen, wenn wir die schwächeren Werke noch mit zusätzlichen Aufträgen versorgen können. Daran arbeiten wir.

Wie sieht Ihre weitere Expansionsstrategie aus? Haben Sie schon weitere Akquisitionsziele ausgemacht? In welchen Ländern würden Sie sich gerne noch verstärken?
USA, Osteuropa und China stehen im Vordergrund. Da gibt es auch schon den einen oder anderen interessanten Kandidaten.

Wie viel Kapital steht Ihnen für die weitere Expansion zur Verfügung?
Für kleinere Akquisitionen haben wir noch genügend Liquidität. Sollte sich eine größere Übernahme anbieten, müssen wir wohl auch über eine Kapitalmaßnahme nachdenken. Wir haben ein Ziel für die Eigenkapitalquote von mindestens 40%. Das wollen wir nicht unterschreiten.

In diesem Jahr wollen Sie erstmals die Marke von 140 Mio. Euro im Umsatz überspringen. Damit rückt das bisherige Mittelfristziel von 150 Mio. Euro früher als erwartet in greifbare Nähe. Nehmen Sie jetzt Kurs auf die Marke von 200 Mio. Euro?
Das hängt natürlich auch von der Entwicklung der Weltkonjunktur ab. Nach den vielen Übernahmen in den vergangenen Jahren haben wir gewisse Erfahrungen und werden immer besser bei der Eingliederung. Die Umsatzmarke von 200 Mio. Euro könnte durchaus in 2017 erreicht werden.

Die operativen Erfolge spiegeln sich auch im Kursverlauf der Impreglon-Aktie wider, die zuletzt deutlich an Dynamik gewonnen hat. Welches Potenzial sehen Sie in der Aktie?
Impreglon ist ein Wachstumswert, der durch die starke Fragmentierung und den fehlenden Standard in der Beschichtungsbranche noch ein enormes Potential hat. Das dürfte auch für die Aktie gelten.

Herr Claassen, vielen Dank für das Gespräch.

Haftungsausschluss/Disclaimer: Das aktuelle Interview dient ausschließlich zu Informationszwecken. Die Meinungen und Aussagen der Interviewpartner spiegeln nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich diejenige des Interviewpartners. Das Interview ist keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren. Für Richtigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für Vermögensschäden wird keinerlei Haftung übernommen.

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