Interview

Asian Bamboo-Chef: „Wir verdoppeln unsere Größe alle drei Jahre“

19.12.09 11:00 Uhr

In der südchinesischen Provinz Fujian erntet Asian Bamboo jedes Jahr zwölf Millionen Bambusbäume – und beschäftigt damit auch deutsche Anleger.

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8.870,4 PKT 167,7 PKT 1,93%

Von Daniela Meyer, China

Lin Zuojun wuchs als einfacher Bauernsohn in der südchinesischen Provinz Fujian auf. Heute ist er Chef des größten Bambusproduzenten der Volksrepublik, Asian Bamboo. Wie er das geschafft hat und warum er seine Firma in Deutschland an die Börse brachte, erklärt er im Interview mit €uro am Sonntag.

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Sie haben gerade eine Kapitalerhöhung über zehn Prozent des Grundkapitals durchgeführt. Der Bruttoemissionserlös liegt bei 25,5 Millionen Euro. Sind Sie zufrieden?
Ja, sehr. Die Aktie stieg danach auf ein Allzeithoch von 23,65 Euro. Ausgegeben haben wir die 1,275 Millionen neuen Aktien für 20 Euro. Um mehr Freefload zu generieren, habe ich zusätzlich etwa 500.000 meiner Aktien verkauft.

Wer waren die Käufer?
Etwa die Hälfte aller Aktien wurde von bereits existierenden Aktionären gekauft. Das hat uns gezeigt, dass sie an unser Geschäftsmodell und unseren Erfolg glauben. Zudem sind einige sehr große internationale Fonds eingestiegen.

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Asian Bamboo ist eines der drei chinesischen Unternehmen, dass im Primestandard der Deutschen Börse gelistet ist. Warum?
Die Europäer und speziell die Deutschen interessieren sich sehr für Investitionen in Agrarwerte. Zudem haben sie ein sehr viel besseres ökologisches Verständnis und Interesse an Nachhaltigkeit als die Chinesen. Ich glaube daher, dass wir nicht so schnell hätten wachsen können, wenn wir in Hongkong gelistet wären.

Stellen Sie in Deutschland ein wachsendes Interesse an chinesischen Werten fest?
Die ganze Welt interessiert sich immer mehr für China. Noch vor zehn Jahren hätten viele Angst gehabt, hier zu investieren. Die Unsicherheiten waren zu groß. Heute kommen die größten Banken der Welt aus China und alle großen europäischen Firmen sind hier vertreten. Ich denke, man wird in nächster Zeit auch noch mehr Börsengänge chinesischer Unternehmen in Deutschland sehen.

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Was werden Sie mit dem frisch eingenommenen Kapital anstellen?
Wir investieren fast unser gesamtes Kapital in die Expansion. Wir werden 2010 weitere 11000 Hektar Bambusplantagen von den örtlichen Bauern pachten. Insgesamt haben wir dann 40000 Hektar. Zudem müssen wir unsere weiterverarbeitenden Betriebe ausbauen. Wir planen jährlich mindestens 25 bis 30 Prozent zu wachsen.

Sie kommen selbst vom Land, aus einer Bauernfamilie. Wann hatten Sie die Idee ein Unternehmen zu gründen?
1990 habe ich angefangen mit Bambussprossen in Dosen zu handeln. Ich habe gemerkt, dass man zu der Zeit wirklich alles verkaufen konnte, was man produzierte. Die Nachfrage – besonders aus Japan – war gigantisch. Also habe ich mir gedacht, warum produziere ich den Bambus nicht auch selbst, anstatt nur als Zwischenhändler aufzutreten. Ich habe gespart und meine erste Plantage 2002 gepachtet.

Wie sind Sie auf Bambus gekommen?
Es gab damals wie auch heute nur wenig Konkurrenz. Und ich wusste aus meiner Erfahrung mit Bambus, dass er schnell wächst, wenig Pflege braucht und sich gut verkaufen lässt. Ich hatte ja selber mal auf einer Plantage gearbeitet. Meine Einschätzung hat sich bewahrheitet. Heute ist Bambus ein begehrtes Substitut für Holz. Und die Beliebtheit der Sprossen wächst dank des Ökobooms in Japan und Europa ständig weiter.

Sind Sie stolz, dass Sie es so weit gebracht haben?
Darüber denke ich gar nicht nach. Ich bin immer noch der gleiche Mensch. Ich habe hart gearbeitet, wurde von großartigen Mitarbeitern unterstützt und hatte Glück. Heut habe ich viel mehr ein Gefühl der Verantwortung – gegenüber meinen Angestellten und unseren Aktionären. Ich denke nicht in großen Dimensionen, sondern Schritt für Schritt.

Haben Sie trotzdem eine Vorstellung, wie Ihr Unternehmen aussehen soll, wenn Sie irgendwann in Rente gehen?
Ich möchte, dass wir immer das größte Bambusunternehmen in China bleiben. Derzeit haben wir nur drei Prozent aller Plantagen in der Provinz Fujian. Das nächste größere Ziel sind 20 Prozent bzw. 150.000 Hektar. Soweit werden wir aber schon sein, lange bevor ich in Rente gehe. Wir verdoppeln unsere Größe ja etwa alle drei Jahre.

Sie haben Asian Bamboo gegründet. Soll das Unternehmen in Familienbesitz bleiben?
Ich sehe uns nicht als Familienunternehmen. Asian Bamboo ist ein öffentliches, internationales Unternehmen. Natürlich könnte es irgendwann auch verkauft werden. Aber darüber denke ich derzeit noch nicht nach.

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