Asian Bamboo-Chef: „Wir verdoppeln unsere Größe alle drei Jahre“
In der südchinesischen Provinz Fujian erntet Asian Bamboo jedes Jahr zwölf Millionen Bambusbäume – und beschäftigt damit auch deutsche Anleger.
Von Daniela Meyer, China
Lin Zuojun wuchs als einfacher Bauernsohn in der südchinesischen Provinz Fujian auf. Heute ist er Chef des größten Bambusproduzenten der Volksrepublik, Asian Bamboo. Wie er das geschafft hat und warum er seine Firma in Deutschland an die Börse brachte, erklärt er im Interview mit €uro am Sonntag.
Sie haben gerade eine Kapitalerhöhung über zehn Prozent des Grundkapitals
durchgeführt. Der Bruttoemissionserlös liegt bei 25,5 Millionen Euro. Sind
Sie zufrieden?
Ja, sehr. Die Aktie stieg danach auf ein Allzeithoch von 23,65 Euro.
Ausgegeben haben wir die 1,275 Millionen neuen Aktien für 20 Euro. Um mehr
Freefload zu generieren, habe ich zusätzlich etwa 500.000 meiner Aktien
verkauft.
Wer waren die Käufer?
Etwa die Hälfte aller Aktien wurde von bereits existierenden Aktionären
gekauft. Das hat uns gezeigt, dass sie an unser Geschäftsmodell und unseren
Erfolg glauben. Zudem sind einige sehr große internationale Fonds
eingestiegen.
Asian Bamboo ist eines der drei chinesischen Unternehmen, dass im
Primestandard der Deutschen Börse gelistet ist. Warum?
Die Europäer und speziell die Deutschen interessieren sich sehr für
Investitionen in Agrarwerte. Zudem haben sie ein sehr viel besseres
ökologisches Verständnis und Interesse an Nachhaltigkeit als die Chinesen.
Ich glaube daher, dass wir nicht so schnell hätten wachsen können, wenn wir
in Hongkong gelistet wären.
Stellen Sie in Deutschland ein wachsendes Interesse an chinesischen Werten
fest?
Die ganze Welt interessiert sich immer mehr für China. Noch vor zehn Jahren
hätten viele Angst gehabt, hier zu investieren. Die Unsicherheiten waren zu
groß. Heute kommen die größten Banken der Welt aus China und alle großen
europäischen Firmen sind hier vertreten. Ich denke, man wird in nächster
Zeit auch noch mehr Börsengänge chinesischer Unternehmen in Deutschland
sehen.
Was werden Sie mit dem frisch eingenommenen Kapital anstellen?
Wir investieren fast unser gesamtes Kapital in die Expansion. Wir werden
2010 weitere 11000 Hektar Bambusplantagen von den örtlichen Bauern pachten.
Insgesamt haben wir dann 40000 Hektar. Zudem müssen wir unsere
weiterverarbeitenden Betriebe ausbauen. Wir planen jährlich mindestens 25
bis 30 Prozent zu wachsen.
Sie kommen selbst vom Land, aus einer Bauernfamilie. Wann hatten Sie die
Idee ein Unternehmen zu gründen?
1990 habe ich angefangen mit Bambussprossen in Dosen zu handeln. Ich habe
gemerkt, dass man zu der Zeit wirklich alles verkaufen konnte, was man
produzierte. Die Nachfrage – besonders aus Japan – war gigantisch. Also habe
ich mir gedacht, warum produziere ich den Bambus nicht auch selbst, anstatt
nur als Zwischenhändler aufzutreten. Ich habe gespart und meine erste
Plantage 2002 gepachtet.
Wie sind Sie auf Bambus gekommen?
Es gab damals wie auch heute nur wenig Konkurrenz. Und ich wusste aus meiner
Erfahrung mit Bambus, dass er schnell wächst, wenig Pflege braucht und sich
gut verkaufen lässt. Ich hatte ja selber mal auf einer Plantage gearbeitet.
Meine Einschätzung hat sich bewahrheitet. Heute ist Bambus ein begehrtes
Substitut für Holz. Und die Beliebtheit der Sprossen wächst dank des
Ökobooms in Japan und Europa ständig weiter.
Sind Sie stolz, dass Sie es so weit gebracht haben?
Darüber denke ich gar nicht nach. Ich bin immer noch der gleiche Mensch. Ich
habe hart gearbeitet, wurde von großartigen Mitarbeitern unterstützt und
hatte Glück. Heut habe ich viel mehr ein Gefühl der Verantwortung –
gegenüber meinen Angestellten und unseren Aktionären. Ich denke nicht in
großen Dimensionen, sondern Schritt für Schritt.
Haben Sie trotzdem eine Vorstellung, wie Ihr Unternehmen aussehen soll, wenn
Sie irgendwann in Rente gehen?
Ich möchte, dass wir immer das größte Bambusunternehmen in China bleiben.
Derzeit haben wir nur drei Prozent aller Plantagen in der Provinz Fujian.
Das nächste größere Ziel sind 20 Prozent bzw. 150.000 Hektar. Soweit werden
wir aber schon sein, lange bevor ich in Rente gehe. Wir verdoppeln unsere
Größe ja etwa alle drei Jahre.
Sie haben Asian Bamboo gegründet. Soll das Unternehmen in Familienbesitz
bleiben?
Ich sehe uns nicht als Familienunternehmen. Asian Bamboo ist ein
öffentliches, internationales Unternehmen. Natürlich könnte es irgendwann
auch verkauft werden. Aber darüber denke ich derzeit noch nicht nach.
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Analysen zu Asian Bamboo AG
Datum | Rating | Analyst | |
---|---|---|---|
12.08.2010 | Asian Bamboo kaufen | SES Research/ Warburg Gruppe | |
17.06.2010 | Asian Bamboo kaufen | SES Research/ Warburg Gruppe | |
07.06.2010 | Asian Bamboo kaufen | SES Research/ Warburg Gruppe | |
19.05.2010 | Asian Bamboo im Depot behalten | Hot Stocks Europe | |
12.05.2010 | Asian Bamboo kaufen | SES Research/ Warburg Gruppe |
Datum | Rating | Analyst | |
---|---|---|---|
12.08.2010 | Asian Bamboo kaufen | SES Research/ Warburg Gruppe | |
17.06.2010 | Asian Bamboo kaufen | SES Research/ Warburg Gruppe | |
07.06.2010 | Asian Bamboo kaufen | SES Research/ Warburg Gruppe | |
12.05.2010 | Asian Bamboo kaufen | SES Research/ Warburg Gruppe | |
13.04.2010 | Asian Bamboo Kaufsignal 35 Euro | Performaxx-Anlegerbrief |
Datum | Rating | Analyst | |
---|---|---|---|
19.05.2010 | Asian Bamboo im Depot behalten | Hot Stocks Europe | |
06.04.2010 | Asian Bamboo halten | Euro am Sonntag | |
09.03.2010 | Asian Bamboo nicht zu früh aus der Hand geben | Hot Stocks Europe | |
09.02.2010 | Asian Bamboo nicht aus der Hand geben | Hot Stocks Europe | |
10.06.2008 | Asian Bamboo Stoppkurs nachziehen | Hot Stocks Europe |
Datum | Rating | Analyst | |
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