Im zweiten Anlauf

Deutsche Annington bringt Aktien nur mit Zugeständnissen an den Mann

10.07.13 08:20 Uhr

Die Deutsche Annington hat im zweiten Versuch den Börsengang nur mit weiteren Zugeständnissen an die Investoren geschafft.

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Aktien

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Insgesamt seien knapp 35 Millionen Aktien zu je 16,50 Euro verkauft worden, teilte die Wohnungsgesellschaft am späten Dienstagabend mit. Damit konnten die Titel nur am unteren Ende der bereits gesenkten Preisspanne von 16,50 bis 17 Euro losgeschlagen werden. Ursprünglich sollten bis zu 57 Millionen Aktien für 18 bis 21 Euro abgegeben werden. Doch es fanden sich nicht genügend Investoren, so dass das Unternehmen in der Nacht vor der geplanten Erstnotiz am 3. Juli die Notbremse zog.

    Schon am Donnerstag sollen die Titel zum ersten Mal an der Börse gehandelt werden. Beim zweite Versuch wählte die Gesellschaft den Gang über die Hintertür. Die Aktien wurden nur noch großen Investoren angeboten, Kleinanleger gingen leer aus. Neben der Wohnungsgesellschaft mussten auch die bisherigen Eigentümer, die Finanzinvestoren Terra Firma und CPI Capital Partners Europe, deutliche Abstriche von ihren ursprünglichen Plänen machen.

ZIEL SCHULDENVERRINGERUNG

    Von den nun rund 575 Millionen Euro aus dem Börsengang landen nur 378 Millionen Euro in den Kassen von Annington. Der Rest geht an die Altaktionäre, die gut zehneinhalb Millionen Papiere anboten, auch der Börsengang kostet Geld.

    Mit dem Erlös will Annington seine Schulden verringern. Das war schon beim ersten Anlauf das Ziel. Das Unternehmen will sich künftig durch die Ausgabe unbesicherter Anleihen günstiger refinanzieren. Dafür braucht es den Investmentstatus bei Ratingagenturen, weshalb der Schuldenstand sinken muss.

PROMINENTE VORGÄNGER EVONIK UND TALANX

    Mit ihrem Zickzackkurs an die Börse folgt die Deutsche Annington anderen prominenten Beispielen. So hatte der Versicherer Talanx im Herbst 2012 seine Börsenpläne zunächst ebenfalls kurzfristig abgesagt, um sie dann wenige Tage später doch wieder aufzunehmen und durchzuziehen. Der Chemiekonzern Evonik wiederum scheute in diesem Frühjahr nach mehren Absagen eine Platzierung unter Privatanlegern und verkaufte seine Aktien zunächst nur an große Investoren. Beide Konzerne nahmen nach ihrem Debüt auf dem Parkett eine unterschiedliche Richtung. Evonik verlor bislang rund ein Viertel an Wert, Talanx legte um rund ein Viertel zu./he

BOCHUM (dpa-AFX)

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