IfW-Chef Snower: Freihandel auch unter Trump essenziell

09.11.16 10:55 Uhr

   Von Andreas Kißler

   BERLIN (Dow Jones)--Der Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW), Dennis Snower, hat vor schädlichen Wirkungen einer protektionistischen Politik des künftigen US-Präsidenten Donald Trump für die Wirtschaft gewarnt.

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   "In Zeiten wachsender globaler Unsicherheit ist Trumps Wahlsieg ein weiterer, großer destabilisierender Faktor", konstatierte der Ökonom, der amerikanischer Staatsbürger ist. Viele Wahlkampfaussagen Trumps seien "Kampfansagen an Grundprinzipien der globalen Ordnung, den Freihandel und die offene Gesellschaft" gewesen. Die spannende Frage werde nun sein, wie viele dieser Aussagen er in praktische Politik umsetzen wolle und könne.

   Vor allem in ökonomischen Fragen habe Trump "längst überwunden geglaubte Handelsbarrieren als neue Ideen für amerikanischen Wohlstand verkauft", meinte Snower und warnte: "Das Gegenteil wird passieren, wenn Trump seine Ankündigung von Zöllen, unbezahlbaren Subventionen und einem abgeschotteten Binnenmarkt wahr macht". Amerika werde "ärmer werden", und der weltweite Wohlstand werde durch weniger Handel zurückgehen. "Freihandel ist auch unter Donald Trump essenziell für den Wohlstand Amerikas", hob der IfW-Präsident hervor.

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   Eine zentrale Herausforderung, um Trumps Versprechen an die Enttäuschten in der US-Gesellschaft einzulösen, sei eine aktivere Arbeitsmarktpolitik. Arbeitslose müssten leichter aus eigener Kraft wieder in den Arbeitsmarkt zurückfinden können, als es derzeit möglich sei. "Trump muss jetzt beweisen, dass er mehr kann als polarisieren und die Wut auf das Establishment schüren", forderte Snower.

   Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com

   DJG/ank/smh

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   November 09, 2016 04:24 ET (09:24 GMT)

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