Hohe Nachfrage bei RWE-Tochter Innogy - Preisspanne oben eingegrenzt
Der Energiekonzern RWE steuert mit dem Börsengang seiner neuen Ökostromtochter Innogy auf einen Erfolg zu.
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Angesichts der hohen Nachfrage engten die beteiligten Banken am Mittwoch den Preis für die angebotenen Aktien am oberen Ende der ursprünglichen Spanne ein. Die Anteilsscheine sollen nun 35 bis 36 Euro kosten. Ursprünglich hatte die Preisvorstellung bei 32 bis 36 Euro gelegen.
Damit ist der maximal angepeilte Emissionserlös von fünf Milliarden Euro nun in greifbarer Nähe. Innogy wäre damit der größte Börsengang in Deutschland seit der Erstnotiz des Chipherstellers Infineon vor mehr als 16 Jahren. Noch bis zu diesem Donnerstag, 14 Uhr, können Anleger Innogy-Papiere zeichnen. Danach werden der endgültige Preis und das genaue Volumen des Börsengangs erwartet. In der Tochter bündelt RWE sein Zukunftsgeschäft mit Ökostrom, Netzen und Vertrieb.
Insgesamt stehen bis zu ein Viertel der Innogy-Anteile zum Verkauf. Damit könnte Innogy auf einen Gesamtwert von 20 Milliarden Euro kommen und auf einen Schlag zum wertvollsten deutschen Energiekonzern aufsteigen. RWE ist derzeit an der Börse rund 8,5 Milliarden Euro wert. Einen wichtigen Investor präsentierte Innogy vor Beginn der Angebotsfrist mit dem Vermögensverwalter Blackrock, der ein bindendes Aktien-Kaufangebot über 940 Millionen Euro vorgelegt hat.
Der Börsengang besteht aus mehreren Teilen. So gibt Innogy 55,55 Millionen neue Aktien im Zuge einer Kapitalerhöhung aus. Der Schritt soll dem Unternehmen bis zu zwei Milliarden Euro für Wachstumsinvestitionen bescheren. Zudem verkauft RWE aus seinem Bestand auf jeden Fall mindestens 45,5 Millionen Anteile. Darüber hat sich der Konzern für den Fall einer hohen Nachfrage eine sogenannte Erhöhungsoption von 25,3 Millionen Papieren und eine mögliche Mehrzuteilung (Greenshoe) von 12,6 Millionen Aktien offen gehalten, die er angesichts der hohen Nachfrage nun wohl nutzen wird.
So könnten dem Mutterkonzern rund drei Milliarden Euro zufließen. Dieses Geld kann RWE angesichts hoher Schulden und der Kosten für den Atomausstieg gut gebrauchen. Nach dem Börsengang wird RWE alle Voraussicht nach noch 75 Prozent der Innogy-Anteile halten. Geplant ist, dass RWE auch langfristig mehr als 50 Prozent der Innogy-Aktien behält.
Nach der Trennung von Innogy will sich RWE im operativen Geschäft künftig auf das von der Energiewende schwer gebeutelte Großkraftwerksgeschäft und den Energiehandel konzentrieren. Darüber hinaus baut RWE auf hohe Dividenden von Innogy, die der Konzern etwa für seine Verpflichtungen beim Atomausstieg benötigt.
Bei der Tochter werden nach Abschluss der Umstrukturierung voraussichtlich rund 40 000 der insgesamt rund 60 000 Mitarbeiter des RWE-Konzerns beschäftigt sein. Entsprechend der jetzigen Aufteilung hätte die Tochter für das Jahr 2015 einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 4,5 Milliarden Euro verbucht. Der gesamte RWE-Konzern inklusive Tochter hatte 7 Milliarden gemeldet. Für das laufende Jahr strebt der Gesamtkonzern ein Ebitda von 5,2 bis 5,5 Milliarden Euro an.
ESSEN (dpa-AFX)
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Bildquellen: innogy, RWE
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