HOCHTIEF-Aktie profitiert von Spekulationen um Zerschlagung
Der Nachricht vom Austausch der Führungsriege bei Deutschlands größtem Baukonzern HOCHTIEF hat der Aktie des MDAX-Unternehmens ein sattes Plus beschert.
Grund sind vor allem Spekulationen, wonach die spanische Konzernmutter ACS eine Zerschlagung des Essener Unternehmens HOCHTIEF anstrebt. Mit der Neubesetzung der Managerposten - neben dem Vorstandsvorsitzenden Frank Stieler nehmen auch Aufsichtsratsvorsitzender Manfred Wennemer und HOCHTIEF Solutions-Chef Rainer Eichholz ihren Hut - dürfte es die spanische Mutter ACS vor allem auf einen Verkauf der australischen Tochter Leighton und des US-Geschäfts abgesehen haben. So werten die Analysten von equinet den Rücktritt des Vorstands- und des Auftsichtsratsvorsitzenden als klares Zeichen dafür, dass ACS die stillen Reserven bei HOCHTIEF so schnell wie möglich heben will.
Dabei kämen einige Milliarden zusammen. Allein der HOCHTIEF-Mehrheitsanteil an der australischen Tochter Leighton wird an der Börse aktuell mit umgerechnet rund 2,4 Milliarden Euro bewertet. Hinzu käme ein Erlös aus dem Verkauf des US-Geschäfts, der jedoch lediglich im dreistelligen Millionenbereich liegen dürfte. Bei einem möglichen Verkauf der Ertragsperlen dürfte ACS nicht alles zufließen, denn die Spanier halten nur rund die Hälfte an HOCHTIEF. Zweitgrößter Anteilseigner ist die Qatar Holding mit 10 Prozent, rund ein Drittel der Aktien sind im Streubesitz.
Während ACS durch den Beteiligungsverkauf ihren Schuldenberg reduzieren könnte, würde HOCHTIEF selbst ins Mark getroffen. Leighton und das US-Geschäft erwirtschaften einen Großteil der HOCHTIEF-Gewinne. Nach Einschätzung von Analyst Marc Nettelbeck von der DZ Bank sind beide Bereiche zusammen für etwa 90 Prozent des Vorsteuergewinns im laufenden Jahr und für das erwartete Wachstum in den kommenden Jahren verantwortlich. Nach einer möglichen Zerschlagung bliebe bei dem Baukonzern nur noch ein Rumpfgeschäft übrig.
Ohne weiteres sind Beteiligungsverkäufe bei HOCHTIEF jedoch nicht möglich, das erschwert laut Analyst Nettelbeck eine 2010 getroffene Vereinbarung mit den Banken. Bei einem Bruch der geltenden Kreditvereinbarungen könnte es sein, dass die Finanzierung mit den Instituten neu ausgehandelt werden müsste.
Manuel Priego-Thimmel hat zu diesem Bericht beigetragen. Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/hhb/mgo Dow Jones Newswires November 19, 2012 06:49 ET (11:49 GMT) Copyright (c) 2012 Dow Jones & Company, Inc.- - 06 49 AM EST 11-19-12
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