Gutes Gesamtjahr 2016

SAP-Aktie schwächelt trotz höherer Prognosen für 2017 und 2020

24.01.17 13:31 Uhr

SAP-Aktie schwächelt trotz höherer Prognosen für 2017 und 2020 | finanzen.net

Deutschlands größter Softwarehersteller SAP hat mit einem guten vierten Quartal die Ziele für 2016 erreicht und seine Erwartungen für das laufende Jahr und die mittelfristigen Prognosen für 2020 heraufgesetzt.

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Vor allem auf das wachstumsstarke Cloudgeschäft blickt der DAX-Konzern aus Walldorf für die kommenden drei Jahre noch optimistischer.

Vorstandschef Bill McDermott sprach von Erfolgen auf drei Ebenen: Starke Softwareerlöse, schnelles Cloud-Wachstum und eine Steigerung des Betriebsergebnisses. Daher sei er davon überzeugt, dass die angehobenen Ziele für 2020 erreicht werden.

Bereits im laufenden Jahr stehen bei SAP die Zeichen auf beschleunigtes Wachstum. Erhöht wurden die Jahresprognosen für Gesamtumsatz und Betriebsergebnis, beim Cloudgeschäft indes nur bestätigt, hier sollen weiterhin 3,8 bis 4 Milliarden Euro erlöst werden. Die Cloud- und Softwareerlöse sollen um 6 bis 8 Prozent wachsen. Insgesamt peilt SAP 23,2 bis 23,6 (bisher 23 bis 23,5) Milliarden Euro Umsatz an. Beim Betriebsergebnis wurde die Spanne am unteren Ende auf 6,8 von 6,7 Milliarden Euro angehoben, die obere Zielgröße sind weiterhin 7,0 Milliarden Euro.

Mittelfristig wächst bei SAP der Optimismus

Die Mittelfristziele für 2020 hat der Softwarekonzern durchgängig nach oben genommen. Vor allem beim Cloudgeschäft (CSS) setzt SAP auf Expansion und rechnet nun mit 8,0 bis 8,5 (bisher: 7,5 bis 8) Milliarden Euro an Erlösen. Auch insgesamt soll der Schub beim Umsatz stärker als bislang prognostiziert ausfallen und 2020 nun 28 bis 29 (bisher: 26 bis 28) Milliarden Euro erreichen. Für das Betriebsergebnis wurde die Prognosespanne auf 8,5 bis 9,0 von bisher 8 bis 9 Milliarden Euro am unteren Ende angehoben.

Getragen wird der Optimismus nach Aussage von Finanzvorstand Luka Mucic vom starken Auftragsbestand und der gut gefüllten Auftragspipeline. Alleine im Cloudgeschäft sollen die Erlöse um das 2,6-Fache steigen.

Im vergangenen Jahr legte das Betriebsergebnis auf 6,629 von 6,348 Milliarden Euro zu. Nach Steuern und Dritten verdiente der Konzern 4,663 (4,509) Milliarden Euro oder je Aktie 3,89 nach 3,77 Euro. Die Cloud- und Softwareerlöse verbesserten sich währungsbereinigt um 8 Prozent und erreichten damit das obere Ende der auf 6,5 bis 8,5 Prozent angehobenen Spanne.

Die Erlöse aus Cloud-Subskriptionen und Support betrugen 3 nach 2,3 Milliarden Euro. Mucic bezeichnete die Wachstumsrate von 40 Prozent bei den New Cloud Bookings als beeindruckend. Er verwies zugleich auf die 27-prozentige Zunahme beim operativen Cashflow. Insgesamt erlöste SAP 22,067 im Vergleich zu 20,805 Milliarden Euro im Vorjahr.

Analysten hatten für das Gesamtjahr im Dow-Jones-Konsens einen Umsatz von 22,0 Milliarden Euro erwartet, ein Betriebsergebnis von 6,64 Milliarden, Cloud-Erlöse von 3,0 Milliarden sowie einen Gewinn nach Steuern und Dritten von 3,44 Milliarden bzw 3,78 Euro je Aktie.

Viertquartal erfüllt Erwartungen weitgehend

SAP erwirtschaftete in den Monaten Oktober bis Dezember ein Betriebsergebnis von 2,37 nach 2,28 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Nach Steuern und Dritten ging es stärker als prognostiziert auf 1,818 (1,670) Milliarden Euro nach oben. Auch beim Umsatz haben sich die Trends der vergangenen Quartale fortgesetzt. Im Cloudgeschäft stieg der Erlös kräftig auf 827 (630) Millionen Euro. Cloud und Software zusammen erlösten 5,76 (5,38) Milliarden Euro, ein währungsbereinigtes Plus von 6 Prozent. Der Gesamtumsatz stieg auf 6,72 (6,34) Milliarden Euro.

Von Dow Jones befragte Analysten hatten im Vorfeld mit einem Gesamt-Umsatz von 6,7 Milliarden Euro sowie Erlösen aus Cloud und Software von 5,7 Milliarden Euro gerechnet, davon Cloud alleine 839 Millionen Euro. Das Betriebsergebnis wurde auf 2,38 Milliarden Euro geschätzt, nach Steuern und Dritten auf 1,66 Milliarden bzw 1,41 Euro je Aktie. Die Schätzungen beziehen sich auf Nicht-IFRS-Zahlen, die das Unternehmen bei seiner Berichterstattung auch selbst in den Vordergrund stellt.

Bei seinem Kernprodukt S4/Hana hat sich die Kundenzahl im Vergleich zum Vorjahr auf über 5.400 verdoppelt, wie SAP weiter mitteilte. Alleine im vierten Quartal kamen 1.300 hinzu.

Die operative Marge ging im vierten Quartal deutlicher auf 35,3 von 36,0 Prozent zurück, im Gesamtjahr auf 30,0 von 30,5 Prozent.

Der Anteil planbarer Umsätze, auf den SAP ein besonderes Augenmerk legt, verbesserte sich 2016 um 2 Prozentpunkte auf 61 Prozent und hat sich damit den für das laufende Jahr angestrebten 63 bis 65 Prozent angenähert.

Region Amerika durch Währungsfaktoren belastet

Stärkste Region war im vierten Quartal EMEA mit einem währungsbereinigten Anstieg der Cloud- und Softwareerlöse um 10 Prozent und der Cloud-Subskriptions- und Supporterlöse um 37 Prozent. Langsamer ging es dagegen in der Region Amerika mit 2 Prozent Plus bei Cloud und Software zusammen bzw 24 Prozent im Cloudgeschäft voran. Hier belasteten Währungseinflüsse mit 11 Prozent negativ. In der Region Asien-Pazifik-Japan betrugen die Wachstumsraten 5 bzw 48 Prozent.

Services und Umsatzmix drücken auf SAP-Marge

Die Margensorgen, die das ansonsten positive Bild bei SAP nach guten Jahreszahlen und erhöhten Prognosen für 2017 und 2020 etwas trüben, sind die Folgen des geänderten Erlösmixes und der Schwäche im Services-Geschäft. Insgesamt sank die währungsbereinigte Nicht-IFRS-Marge des Softwarekonzerns 2016 um 80 Basispunkte auf 29,7 Prozent, wie Finanzvorstand Luka Mucic sagte. Eine Trendwende sei aber absehbar. So liefen die Investitionen in verschiedene große Koinnovationsprojekte aus, was der Services-Marge zugutekomme. Gleichzeitig sorgten die getätigten Investitionen dafür, dass die Verteilung des Umsatzes sich in höhermargige und nachhaltige Bereiche verschiebe.

Zudem geht Mucic von einem beschleunigten Wachstum des Betriebsgewinns ab 2018 im Cloudgeschäft aus. Dann laufe die starke Investitionsphase z.B. in Datencenter aus.

Würde SAP bei seinen Prognosen bis 2020 von den aktuellen und nicht von konstanten Wechselkursen ausgehen, wären die Ziele bei Betriebsgewinn und Umsatz um bis zu 4 Prozent höher, sagte Mucic.

Die SAP-Aktie verliert im XETRA-Handel am Dienstag zeitweise 0,6 Prozent.

Von Hans-Joachim Koch

FRANKFURT (Dow Jones)

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