Lufthansa und VC vereinbaren Lösung für alle offenen Tarifthemen
Lufthansa und ihre Piloten sind bei ihren Tarifkonflikten einer Lösung näher gekommen.
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Die beiden Parteien haben eine Grundsatzvereinbarung für eine Gesamtlösung aller offenen Tarifthemen geschlossen, wie die Deutsche Lufthansa AG mitteilte. Die Einigung soll auch die im Februar 2017 in der Schlichtung zum Vergütungstarifvertrag vereinbarten Punkte ersetzen.
Die Grundsatzvereinbarung sei zwar zunächst noch unverbindlich. Dass sie aber in rechtlich verbindende Verträge überführt werde, halte der Lufthansa-Vorstand "zum jetzigen Zeitpunkt für überwiegend wahrscheinlich". Daran beteiligt waren außerdem der Arbeitgeberverband Luftverkehr (AGVL), Lufthansa Cargo sowie Germanwings.
Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) bestätigte die Absichtserklärung zu einer Gesamtlösung bei verschiedenen Tarifverträgen. VC sichere der Lufthansa für die Geschäftsbereiche strukturell nachhaltig verbesserte Cockpitpersonalkosten zu. Die Cockpitstückkosten sollen um 15 Prozent sinken. Im Gegenzug verpflichte sich der Konzernvorstand, die Arbeitsplätze des Cockpitpersonals bei Lufthansa, Lufthansa Cargo und Germanwings zu schützen und darüber hinaus Perspektiven und Karrieremöglichkeiten zu schaffen.
Tarifsicherheit bis mindestens Juni 2022 angestrebt
Die Mitglieder der Gewerkschaft müssen die Grundsatzeinigung in einer Urabstimmung absegnen. Derzeit läuft noch die Urabstimmung über die im Februar erzielten Schlichtungsergebnisse.
Die Lufthansa ging in weiter ins Detail. Die Einigung beinhalte den Abschluss langjähriger Vergütungs-, Mantel- und Übergangs- und Altersversorgungs-Tarifverträge mit einer Laufzeit bis mindestens Juni 2022, teilte das Unternehmen mit.
Beim Streitthema Alters- und Übergangsversorgung sollen die zukünftigen Ansprüche von einem System garantierter Auszahlungen auf ein System garantierter Beiträge umgestellt werden. Das durchschnittliche Rentenalter solle sukzessive auf durchschnittlich 60 Jahre angehoben werden.
Von der Umstellung der Alters- und Übergangsversorgung erhofft sich Lufthansa eine einmalige Entlastung bei den Pensionsverbindlichkeiten in einem hohen dreistelligen Millionen-Eurobetrag sowie einen positiven Effekt auf den Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT).
Vorgesehen seien zudem zeitlich gestaffelte Gehaltserhöhungen von insgesamt 11,4 Prozent und eine Einmalzahlung von 1,8 Monatsgehältern für eine Laufzeit von Mai 2012 bis Juni 2022.
Vereinbart worden sei auch die Bereederung von mindestens 325 Flugzeugen bei den genannten Fluggesellschaften mit Cockpitpersonal des sogenannten Konzerntarifvertrags zu den oben genannten Bedingungen bis zum Ende der Laufzeit.
Bis Ende 2022 sollen mindestens 600 Kapitänsanwärterstellen im Konzerntarifvertrag geschaffen werden und perspektivisch mehr als 700 Nachwuchsflugzeugführer eingestellt werden.
Im Laufe dieses Jahres sollen die Details der verschiedenen Tarifverträge ausgestaltet werden. Die Parteien strebten langfristigen Tariffrieden an.
FRANKFURT (Dow Jones)
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