Bei Manz wird’s eng: Jahresziel kaum noch erreichbar - Aktie im freien Fall

Erneut eine Hiobsbotschaft vom angeschlagenen Manz-Konzern: Das Unternehmen teilte am Wochenende mit, dass ein Kunde ein Großprojekt gestoppt hat.

Großauftrag wird verschoben

Ausgerechnet beim Hoffnungsträger des Unternehmens, dem Batteriegeschäft, muss Manz einen herben Rückschlag hinnehmen. Im Geschäftsbereich Energy Storage habe ein Kunde ein Großprojekt gestoppt, teilten die Schwaben in einer ad-hoc-Mitteilung mit. Die Führungsebene bekräftigte, Gespräche mit dem Kunden führen zu wollen, um eine mögliche Verschiebung des Auftrages erwirken zu können. Bislang ist demnach unklar, ob das Projekt nur zu einem späteren Zeitpunkt realisiert oder komplett storniert wird.

Jahresziel in Gefahr

Fakt ist: Der neue Rückschlag wird Manz viel Geld kosten. Auch wenn man bislang noch keine Aussage darüber treffen will, wie hoch die Belastung bei Umsatz und Ertrag ausfallen wird, für das ausgegebene Jahresziel sieht der Maschinenbauer schon einmal schwarz: "Es besteht insoweit das Risiko, dass die bisherige Erwartung der Gesellschaft, dass die Manz-Gruppe im Geschäftsjahr 2016 eine signifikante Steigerung des Umsatzes sowie ein signifikant verbessertes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) erzielen wird, nicht erreicht werden kann", warnte der Konzern die Märkte.

Auftragsverschiebung ist altbekanntes Problem

Bereits im Vorjahr hatte Manz mit verschobenen und teils auch stornierten Aufträgen zu kämpfen. Das hatte den Konzern im Jahr 2015 deutlich in die roten Zahlen gedrückt. Als Hoffnungsträger hatte sich das Geschäft mit Anlagen zur Produktion von Lithium-Ionen-Batterien und Kondensatoren erwiesen, das den Bereich Solar als Kerngeschäft abgelöst hatte. Dass die neuen Probleme ausgerechnet das Geschäftssegment betreffen, mit dem Manz aus den roten Zahlen kommen wollte, sorgt für massive Verunsicherung unter Manz-Anlegern.

Manz-Aktie unter Druck

Die Aktie des Unternehmens bricht am Montag massiv ein und verliert zum Wochenstart in Frankfurt aktuell mehr als 17 Prozent. Dabei hatte der Anteilsschein seit Jahresstart eine deutliche Erholungstendenz gezeigt. Auf Jahressicht hat sich der Wert der Papiere allerdings halbiert.

Redaktion finanzen.net