Gigantischer Schrotthaufen

VWs USA-Deal ist für die Umwelt eine Katastrophe

aktualisiert 11.07.16 17:03 Uhr

VWs USA-Deal ist für die Umwelt eine Katastrophe | finanzen.net

Der Umwelt-Sünder VW muss in den USA eine beträchtliche Strafe zahlen. Dennoch ist der große Verlierer dieses Deals vielleicht gar nicht der Autobauer selbst, sondern letzten Endes ausgerechnet die Umwelt.

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14,7 Milliarden US-Dollar - das ist die Strafsumme, die Volkswagen laut der veröffentlichten Gerichtsunterlagen in den USA zahlen wird. Mit dem Geld sollen Entschädigungen, diverse Strafzahlungen an zwei Umweltbehörden und vor allem der Rückkauf von VWs finanziert werden.

VW besonders hart bestraft

Die Höhe der Strafzahlung ist im Vergleich zu der, die andere Autobauer für Abgasmanipulationen begleichen mussten, deutlich höher. Denn die USA nehmen es den Wolfsburgern besonders übel, dass sie die Behörden vorsätzlich getäuscht und betrogen haben und sich zudem am Anfang der Abgas-Affäre unkooperativ gezeigt hatten. Der wichtigste Grund, für den VW nun so massiv zur Kasse gebeten wird, ist jedoch der, dass sich Volkswagen an der Umwelt in extremem Ausmaße versündigt hat. Rund 475.000 VWs wurden in den USA gezählt, die durch die eingebaute Betrugssoftware die Luft verunreinigt und damit auch die Gesundheit der US-Bürger gefährdet haben. Dieser Umstand hat die beiden US-Umweltbehörden EPA und CARB in höchstem Maße erzürnt, was sich bei VW nicht nur in heftigen verbalen Attacken sondern auch in eben jener horrenden Strafzahlung niederschlägt. Der Umwelt wird dies jedoch wenig nützen. Im Gegenteil: Aufgrund des Vergleiches wird die Umwelt noch einiges mehr zu erleiden haben.

Rückgenommene VWs werden in riesigem Schrotthaufen enden

Die Umweltauflagen in den USA sind streng. So streng sogar, dass VW offenbar immer noch nicht fähig ist, die zurückgenommenen Autos derart umzurüsten, dass sie den herrschenden Umweltauflagen tatsächlich entsprechen - es sei denn zu immens hohen und nicht vertretbaren Kosten. Die Alternative: Die VWs landen in der Schrottpresse.
Auch der Verkauf in Drittländer mit niedrigeren Umwelt-Auflagen ist keine Option, denn die USA verbieten den Export dieser "illegalen Produkte". Wie eine mit den Vergleichsverhandlungen vertraute Person der "WELT" sagte, dürfen "Produkte, die nicht mit den Gesetzen der Vereinigten Staaten im Einklang stehen, (…) nicht einfach exportiert werden. Sie sind illegal und das Problem kann nicht gelöst werden, indem man es einfach außer Landes schafft." Ob die Autos die Umweltauflagen anderer Länder erfüllen oder nicht, sei dafür unerheblich.
VW arbeitet in den USA zwar fieberhaft an einer Lösung, doch bislang ist es dem deutschen Autobauer nicht gelungen, den Umweltbehörden für alle seine Wägen technische Umrüstungslösungen vorzulegen, die von den Behörden auch akzeptiert werden. Gelingt dies den Wolfsburgern weiterhin nicht, so bleibt am Ende nur die Ausschlachtung der Fahrzeuge und letzten Endes wohl oder übel die Schrottpresse. Dieses Schicksal könnte Tausende VW-Autos ereilen.

Der VW-Schrottberg wird der Umwelt schwer zu schaffen machen

Der dadurch wachsende VW-Schrotthaufen, wird vor allem auf den Schultern der Umwelt lasten, da wird auch die Wiederverwertbarkeit einzelner Autoteile wohl nicht viel helfen können. Denn es ist davon auszugehen, dass VW-Fahrer, die ihre manipulierten Autos in Zahlung geben, deswegen in Zukunft nicht auf einen fahrbaren Untersatz verzichten wollen. Das bedeutet, aller Voraussicht nach wird jedes zurückgegebene VW-Auto zeitnah durch ein neues ersetzt. Ein großer Teil der Umweltbelastung wird jedoch bereits bei der Produktion des Autos verursacht. Die Auto-Produktion in den USA könnte also nach dem VW-Vergleich ordentlich ins Rollen kommen - mit katastrophalen Auswirkungen auf die Umwelt. Dies setzt den gesamten Deal natürlich in ein etwas zwiespältiges Licht: Ausgerechnet die Umwelt, das Hauptargument, das sich die Umweltbehörden im Zuge der VW-Abgasaffäre auf die Fahnen geschrieben haben, wird der große Verlierer dieses Deals sein.

Redaktion finanzen.net

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