Gabriel ruft zu Zurückhaltung bei Lohnforderungen auf
BERLIN (AFP)--Der SPD-Chef und Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel hat die Gewerkschaften zur Zurückhaltung bei Lohnforderungen aufgerufen. Zwar müsse sich "gute Arbeit lohnen und existenzsichernd" sein, doch "andererseits müssen Produktivität und Lohnhöhe korrespondieren, damit sozialversicherungspflichtige Beschäftigung erhalten bleibt", schreibt Gabriel nach einem Bericht des "Handelsblatts" im Jahreswirtschaftsbericht, der am Mittwochmittag in Berlin vorgestellt werden soll. Zuvor hatte die Gewerkschaft Verdi für den öffentlichen Dienst eine Lohnerhöhung von 3,5 Prozent gefordert.
Im Jahreswirtschaftsbericht geht Gabriel laut "Handelsblatt" für das laufende Jahr insgesamt von einem durchschnittlichen Anstieg der Effektivlöhne um rund 2,7 Prozent aus. Der Minister bekräftigt demnach auch das Ziel, Regelungen für die Leiharbeit zu verändern und einen Missbrauch von Werkverträgen künftig besser zu verhindern. "Die Bundesregierung wird die Ausgestaltung des Mindestlohns so vornehmen, dass möglichst keine Arbeitsplätze verlorengehen", zitierte das "Handelsblatt" aus dem Text weiter.
Linken-Parteichef Bernd Riexinger warf Gabriel wegen seines Aufrufs zur Zurückhaltung eine "peinliche Doppelmoral" vor. "Zehn Prozent mehr Geld für Abgeordnete, aber Maßhalteappelle für Arbeitnehmer, das geht nicht", erklärte Riexinger in Berlin mit Blick auf die von Union und SPD geplante starke Erhöhung der Abgeordnetendiäten.
DJG/sgs
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February 12, 2014 03:34 ET (08:34 GMT)- - 03 34 AM EST 02-12-14