Für 270 Millionen Euro

Henkel expandiert im US-Friseurgeschäft

02.06.14 09:38 Uhr

Auf der Suche nach Zukäufen ist der Konsumgüterhersteller Henkel in den USA fündig geworden.

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Mit der Übernahme der drei Unternehmen SexyHair, Alterna und Kenra verstärkt sich Henkel im Friseurgeschäft. Der Kaufpreis beträgt rund 270 Millionen Euro und wird aus verfügbaren Barmitteln finanziert, wie das Unternehmen mitteilte.

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   Verkäufer ist der US-Finanzinvestor TSG Consumer Partners. Im Geschäftsjahr 2013 erzielten die drei Unternehmen einen Gesamtumsatz von rund 140 Millionen Euro. Nordamerika ist insgesamt der größte Einzelmarkt für Henkel. Die Akquisition steht noch unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Zustimmung der Behörden.

   Henkel hat Zukäufe als "integralen Bestandteil" der Geschäftspolitik ausgemacht, auch um die ehrgeizigen Wachstumsziele bis 2016 zu erreichen. Einen Umsatz von 20 Milliarden Euro hat sich Henkel zum Ziel gesetzt, davon soll die Hälfte in den Schwellenländern erzielt werden. 2013 erlöste das Unternehmen knapp 16,4 Milliarden Euro. Dabei sucht Henkel nicht nur Übernahmekandidaten in den Schwellenländern, sondern will auch gezielt in den Industrienationen investieren.

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   Seit geraumer Zeit hat Henkel jedoch ein Wachstumsproblem. Und dies liegt nicht nur an dem derzeit hohen Eurokurs, der im vergangenen Jahr für den ersten Umsatzrückgang seit Jahren sorgte. Zwar steigen die Umsätze in den Schwellenländern trotz der dort nicht mehr so rasant wachsenden Wirtschaft. Doch in den reifen Märkte fiel es Henkel zuletzt schwer, noch zuzulegen.

   Gerade das Konsumentengeschäft, sprich die Bereiche Wasch- und Reinigungsmittel sowie Kosmetik und Körperpflege, sind sehr wettbewerbsintensiv. Hohe Preissteigerungen sind nur schwer durchsetzbar Häufig müssen Konzerne wie Henkel, Beiersdorf oder Procter & Gamble mit kostspieligen Werbeaktionen die Kunden locken. Deswegen setzen sie auch auf neue Produkte. Für Innovationen sind Kunden eher bereit, die nötigen Preise zu bezahlen.

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   Zukäufe können das Wachstumsproblem lösen. Das nötige Kleingeld dafür hätte Henkel, das Unternehmen ist netto nicht nur schuldenfrei, sondern sitzt auf einer Cash-Position von mehr als 900 Millionen Euro. Den Spielraum für Akquisitionen bezifferte das Management zuletzt auf insgesamt 4,5 Milliarden Euro.

   Damit könnte Henkel auch größere Übernahmen stemmen. Das Problem: Der Markt ist ziemlich leer. Im vergangenen Jahr etwa lag das Volumen für Übernahmen bei lediglich drei Milliarden Euro, so wenig wie nie. Und Fantasiepreise zu bezahlen, um überhaupt irgendetwas zu kaufen, will Henkel auch nicht.

   Mit den nun angekündigten Übernahmen baut Henkel sein professionelles Haargeschäft aus. Die dort verwendeten Produkte zur Haarpflege und zum Styling sind nur in den Friseurläden zu haben, nicht aber im Einzelhandel.

   Kontakt zum Autor: natali.schwab@wsj.com DJG/nas/jhe Dow Jones Newswires Von Natali Schwab

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