Ratingagentur in der Kritik

Deutsche Konzerne werfen Ratingagentur S&P Preistreiberei vor

23.04.12 12:52 Uhr

Deutsche Großkonzerne proben einem Pressebericht zufolge den Aufstand gegen die US-Ratingagentur Standard & Poor's (S&P).

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In einem gemeinsamen Brief werfen zwölf Unternehmen - darunter Volkswagen und Siemens - der weltgrößten Ratingagentur Preistreiberei vor, wie die "Financial Times Deutschland" (Montag) berichtet. Anlass sei die jüngste Gebührenerhöhung. Diese laufe "auf eine Verdopplung der Preise, wenn nicht sogar mehr" hinaus, zitiert die Zeitung aus dem Schreiben. Die Pläne seien "vollkommen inakzeptabel".

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  S&P erklärte laut Blatt, die Gebühren für Europas Unternehmen stiegen im Schnitt um weniger als fünf Prozent. Einigen Großkonzernen drohten aber "potenziell stärkere Erhöhungen".

 Damit wächst nun auch von Unternehmensseite die Kritik an den Ratingagenturen. S&P, Moody's und Fitch kontrollieren rund 95 Prozent des Bewertungsmarkts weltweit und haben entsprechende Preismacht. Die meisten Anleiheemittenten - neben Unternehmen vor allem Banken und Staaten - lassen sich von den Ratingagenturen bewerten, um am Markt günstiger Kapital aufzunehmen. Die Unternehmen akzeptierten deshalb bislang die Gebühren.

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   Durch das Schreiben könnte der kartellrechtliche Druck auf die Agenturen steigen, die bislang weitgehend unbehelligt von den Wettbewerbshütern in Europa agieren. Seit der Finanzkrise gibt es in Europa Bestrebungen, eine eigene Ratingagentur aufzubauen. Doch die Versuche drohen zu scheitern.

   Die Unterzeichner des Briefs drohen laut Zeitung bereits mit "weiteren Maßnahmen", sollte S&P die Gebühren nicht auf dem Niveau der Vorjahre belassen. Nach "FTD"-Informationen zahlen einige Konzerne derzeit mittlere sechsstellige Gebühren im Jahr an S&P. "Bei Moody?s ist es nicht viel anders", sagte ein Finanzmanager eines Unternehmens. Fitch spielt bei den DAX-Konzernen keine große Rolle.

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   Den Brief unterzeichnet haben Bayer, Continental, Daimler, Deutsche Lufthansa, Deutsche Post, E.ON, Henkel, Linde, RWE, Siemens und VW sowie der Familienkonzern Bertelsmann.

HAMBURG (dpa-AFX)

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